Saarbrücken: Nach einem richtungsweisenden Gerichtsurteil wird derzeit in der Öffentlichkeit darüber diskutiert, ob Fußballvereine an den Kosten von Polizeieinsätzen beteiligt werden sollen und ob das für die Clubs zu stemmen ist´. Beim 1. FC Saarbrücken geht es gerade auch ums Geld, auch ohne diese zusätzlichen Kosten. Denn wie ein Sprecher der Landeshauptstadt Saarbrücken dem „Saarländischen Rundfunk“ berichtet, ist der Drittligist mit seinen Mietzahlungen für die Nutzung des Ludwigsparkstadions derzeit in Verzug.
Und das nicht gerade wenig: Dem Sprecher der Stadt zufolge geht es um „Mietrückstände im sechsstelligen Bereich.“ Wie viel genau noch aussteht, will der Behördensprecher nicht sagen und verweist auf den Datenschutz. Der „Saarländischen Rundfunk“ will aber herausgefunden haben, dass es um fast eine halbe Million Euro geht. Auch beim Verein hat die öffentlich-rechtliche Medienanstalt nachgefragt. Den Angaben des FC-Schatzmeisters zufolge gebe es zwar die benannten Außenstände.
Allerdings soll der Betrag schon angewiesen worden sein. Nicht gerade per Blitz-Überweisung, aber „dieser Tage“ soll das Geld bei der Stadt eingehen. Dass es sich dabei um Mietrückstände handelt, sieht der FCS aber nicht so: Es gehe um eine Rechnung, die erst zum Jahresende erstellt worden sei und dem Verein erst seit ein paar Tagen vorliege. Bei dieser Rechnung sind unter anderem die tatsächlichen Zuschauerzahlen berücksichtigt worden.
Das ist wichtig, weil bei Spielen mit mehr als 5.000 Zuschauern nicht nur eine Grundmiete vom FC an die Stadt zu zahlen ist, sondern auch ein Fünftel der Erlöse aus den Ticketverkäufen. So ist im letzten Jahr eine durchschnittliche Miete für das Stadion von etwa 36.000 Euro pro Spiel entstanden. Die Stadt zeigt sich zuversichtlich, dass der ausstehende Betrag bald gezahlt wird.