Saarbrücken: Dramatische Szenen in der vergangenen Nacht in der Landeshauptstadt! Gegen 1.30 Uhr wird in der Trierer Straße im Stadtteil St. Johann ein Feuer in einem beidseitig angebauten, großen Mehrparteienhaus mit insgesamt fünf Etagen gemeldet. Sofort eilen Polizei und Feuerwehr zu der angegebenen Adresse. Die ersteintreffenden Polizeibeamten stellen fest, dass es sich um einen Brand im Treppenhaus handelt. Mit einem Feuerlöscher können die Polizisten den Brand bereits eindämmen.
Die kurze Zeit später eintreffende Feuerwehr bringt die Flammen dann unter Kontrolle. Weil sich im Treppenhaus bereits dichter Rauch ausbreitet, müssen die meisten der 29 Personen, die sich im Haus aufhalten, von der Polizei mithilfe von Leitern aus der Nachbarschaft gerettet werden. Das Gebäude wird über Fenster im ersten Stockwerk evakuiert. Insgesamt zehn Menschen, darunter auch Kinder, werden bei dem Einsatz verletzt. Sie erleiden nicht nur Rauchgasvergiftungen, sondern auch Verbrennungen und werden vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser verbracht.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen tragen die Betroffenen glücklicherweise nur leichte Verletzungen davon. Das Haus ist zurzeit nicht bewohnbar. Die Stadt Saarbrücken stellt den Betroffenen, die nicht bei Familie oder Freunden unterkommen, Ersatzunterkünfte zur Verfügung. Wann das Haus wieder bewohnt werden kann, ist momentan noch nicht bekannt. Es ist durch die Hitzeentwicklung auch massiver Gebäudeschaden entstanden. Experten des Landespolizeipräsidiums untersuchen am heutigen Sonntagvormittag den Brandort.
Demnach muss davon ausgegangen werden, dass der Brand absichtlich gelegt worden ist. Offenbar hat jemand Kinderwagen im Erdgeschoss des Treppenhauses angezündet. Weil die Opfer arglos in ihren Wohnungen geschlafen haben und gemeingefährlicher Mittel benutzt worden sind, wird in solchen Fällen meist wegen versuchten Mordes ermittelt.