Bous: Großeinsatz für die Feuerwehren im Landkreis Saarlouis am gestrigen Sonntag. Am späten Nachmittag bricht bei einem schrottverarbeitenden Betrieb auf dem Gelände der Stahlwerke Bous ein Feuer aus. Binnen weniger Augenblicke stehen rund 1.600 Tonnen Mischschrott in hellen Flammen. Gegen 17.30 Uhr steht eine dunkle, kilometerhohe Rauchsäule über dem Landkreis und ist bis nach Saarbrücken zu sehen.
Unter anderem die Warn-Apps des Katastrophenschutzes, KarWarn und NINA, werden Anwohner im Umkreis aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Über Radiodurchsagen werden auch Autofahrer gewarnt, ihre Lüftungen abzustellen, denn der Rauch zieht bis zur A 620. Zu ernsthaften Verkehrsbehinderungen auf der Autobahn kommt es allerdings nicht. Mehr als 150 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Saarlouis rücken an, um die Flammen zu bekämpfen.
An den Löscharbeiten sind neben der Freiwilligen Feuerwehren aus Bous, Wadgassen, Saarlouis und Ensdorf auch besonders ausgerüstete und geschulte Einsatzkräfte der Werksfeuerwehren aus den Industrieunternehmen Saarstahl, Dillinger Hütte und der Stahlwerke Bous beteiligt.
Zudem rücken Einsatzkräfte der Feuerwehr Saarbrücken mit Messfahrzeugen aus, um zu überprüfen, ob durch giftige Gase in der Rauchwolke eine Gefahr für die Bevölkerung besteht. Die Messungen im Verlauf der Löscharbeiten ergeben bis 21 Uhr jedoch keine Hinweise auf eine erhöhte Schadstoffkonzentration in der Luft. Der Löscheinsatz zieht sich noch bis in die Morgenstunden hin.
Verletzt wird bei dem Brand und dem Feuerwehreinsatz niemand. Weil Feuerwehren aus verschiedenen Landkreisen zusammen arbeiten, macht sich auch Landesbrandinspekteur Timo Meyer vor Ort ein Bild der Lage. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, nach derzeitigem Kenntnisstand ist von einer Selbstentzündung auszugehen.