Saarbrücken: Unverantwortliche Tat am gestrigen Freitagnachmittag in Saarbrücken. Gegen 15.24 Uhr wird die Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt von einem Fahrgast der Saarbahn alarmiert. In einer Bahn, die in Fahrtrichtung Saargemünd unterwegs ist, hat jemand einen Reizstoff versprüht. Die Saarbahn, die aus drei Waggons besteht, befindet sich zu diesem Zeitpunkt an der Haltestelle Kieselhumes im Stadtteil St. Johann, an der Kreuzung von Mainzer Straße und der Straße Am Kieselhumes.
Die Polizei rückt zum Ort des Geschehens aus und spricht unter anderem mit dem Saarbahnführer. Der erklärt, dass der Reizstoff kurz vor der Haltestelle Hellwigstraße ausgestoßen worden ist. Daraufhin hat eine Gruppe von Kindern die Bahn fluchtartig verlassen. Es hat sich um eine sechs- bis siebenköpfige Gruppierung gehandelt, die von Zeugen allerdings nicht näher beschrieben werden kann. Die Täter werden auf etwa 12 bis 14 Jahre geschätzt. Die Bahn ist zum Zeitpunkt des Geschehens voll besetzt gewesen, was etwa einer Fahrgastzahl von etwa 240 Menschen entspricht.
Ein mögliches Tatmittel hat niemand in der Bahn gesehen. Auch die Polizei kann bei einer Kontrolle kein Reizstoffsprühgerät oder Ähnliches feststellen. Nach der Tat klagt eine Gruppe von sieben Personen, die sich auch zum Tatzeitpunkt im mittleren Waggon aufgehalten hat, über kurzfristigen Reizhusten, teilweise bis hin zu Brechreiz unmittelbar nach Ausstoßen des Reizstoffes. Nach einiger Zeit berichtet allerdings niemand mehr über anhaltende Beschwerden.
Jetzt sollen die Aufnahmen aus den Überwachungskameras ausgewertet werden, die in jedem Saarbahnwaggon vorhanden ist. So soll festgestellt werden, ob die Gesichter der Täter erkennbar sind und wo die Kinder eingestiegen sind. Nach Ende der Ermittlungen kann die Saarbahn ihre Fahrt fortsetzen, es kommt zu Behinderungen im Schienenverkehr.