Heusweiler: Er brachte erst seinen Stiefvater um, dann rief er selbst die Polizei – davon sind die Ermittler im Heusweiler Ortsteil Holz überzeugt. Demnach soll ein 28 Jahre alter Mann in der Jungenwaldstraße auf einen 65-jährigen Bewohner eingestochen und danach den Notruf gewählt haben. Am gestrigen Mittwochabend kurz vor 19 Uhr beginnt das Drama: Aus dem etwas zurückgesetzt liegenden Haus in der ruhigen Nebenstraße dringt erst eine Menge Lärm, dann ist es plötzlich ganz still.
Kurz darauf meldet sich ein 28-Jähriger bei der Polizei: Es habe einen Streit gegeben, er sei verletzt worden, der Täter sei noch mit Messer und Schusswaffe im Haus. Die Einsatzkräfte rücken sofort aus, können den Anrufer wenig später antreffen. Er hat tatsächlich eine Verletzung am Kopf, wird in Sicherheit gebracht. Um auch für alle anderen Bewohner und Passanten alle potenziellen Risiken auszuschließen, wird die Straße weiträumig abgesperrt. Beamte der Operativen Einheit umstellen das Gebäude mit Maschinenpistolen.
Dann rücken das SEK und die Verhandlungsgruppe der Polizei an. Man versucht, den mutmaßlich im Haus verschanzten Mann zum Herauskommen zu bewegen. Gegen 23 Uhr geht die Polizei dann ins Gebäude, findet den 65-Jährigen dort leblos vor. Der Notarzt kann nur noch den Tod feststellen. Schnell wird klar: Der Mann ist durch Gewalteinwirkung gestorben. Sofort tatverdächtig: der 28-jährige Stiefsohn, der selbst die Rettungskräfte gerufen hat!
Ihm wird die Festnahme erklärt, er muss spätestens am heutigen Donnerstag bis Mitternacht einem Haftrichter vorgeführt werden. Ob sich der 28-Jährige zu den Vorwürfen geäußert hat, die gegen ihn erhoben werden, ist nicht bekannt. In der Vergangenheit soll es mit dem Mann bereits mehrfach Probleme gegeben haben, bei denen auch die Polizei einschreiten musste. Wie so oft haben die Behörden die Bevölkerung bislang noch nicht über den Vorfall informiert.