Zahlen exorbitant: Regionalverband Saarbrücken stellt Kontaktnachverfolgung großteils ein

Saarbrücken: Wie in ganz Deutschland steigen die Corona-Infektionszahlen derzeit auch im Saarland auf nie dagewesene Werte. Das Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken konzentriert sich daher bei der Kontaktnachverfolgung ab sofort auf größere Ausbruchsgeschehen, auf die Fallermittlung in Schulen und Kitas sowie den Schutz vulnerabler Gruppen, beispielsweise in Alten- und Pflegeheimen.

Das teilt die Behörde am heutigen Mittwoch mit. Die lückenlose Kontaktnachverfolgung ist aufgrund der exponentiell steigenden Fallzahlen nicht mehr möglich. Das bedeutet, dass positiv auf das Coronavirus getestete Personen im privaten Bereich nicht mehr telefonisch von den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes kontaktiert werden. Die Quarantäneanordnung erfolgt nur noch schriftlich per Post durch die jeweils zuständige Ortspolizeibehörde.

Dadurch werden enge Kontaktpersonen nicht mehr vom Gesundheitsamt ermittelt. Das müssen nun die  positiv Getesteten selbst übernehmen. Ungeimpfte enge Kontaktpersonen müssen sich sofort selbst in Quarantäne begeben, Geimpfte sollten sich regelmäßig testen lassen. Zudem müssen die Kontaktdaten der ungeimpften engen Kontaktpersonen über ein Formular gesendet werden. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD):

„Am Dienstag haben wir mit 331 positiven Coronafällen einen traurigen Rekord aufgestellt und heute bereits überboten. Und diese Zahlen werden noch weiter steigen. Aufgrund der überaus komplexen Fallbearbeitung, insbesondere in Schulen und Kindertageseinrichtungen, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Gesundheitsamtes bereits voll ausgelastet. Sehr lange haben wir versucht die Kontaktnachverfolgung aufrechtzuerhalten.

Diese nun in weiten Teilen einzustellen war aber ein notwendiges Mittel und ist in anderen Bundesländern wie beispielsweise Baden-Württemberg und Berlin seit vielen Wochen Normalität.“