Merzig – Die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat am 23. Oktober 2023 die Gründung einer neuen Partei angekündigt. Die Partei soll „Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ heißen und sich als „soziale Volkspartei“ positionieren. Die bisherige Ikone der Linkspartei lebt seit 2012 mit dem ehemaligen Saar-Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine zusammen in Merzig. Auch Lafontaine zählt bis heute zu den populärsten Politikern im Saarland.
Wagenknecht hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit der Linkspartei überworfen. Sie kritisierte die Parteispitze unter Janine Wissler und Dietmar Bartsch unter anderem für ihre linksradikale Ausrichtung und ihre Haltung zu Russland. Wagenknecht fährt einen deutlich Russland freundlichen Kurs.
Das Programm der neuen Partei ist noch nicht vollständig bekannt. Wagenknecht hat jedoch bereits angekündigt, dass sie sich für eine sozial-ökologische Politik und eine stärkere Positionierung der Arbeiterklasse einsetzen will.
Die Gründung der neuen Partei von Sahra Wagenknecht ist ein weiterer Einschnitt in die deutsche Parteienlandschaft. Es bleibt abzuwarten, ob die Partei in der Lage sein wird, Wähler anzusprechen und sich als ernstzunehmende Kraft zu etablieren. Erste Prognosen sagen der Partei aber ein Potenzial von 10-12 Prozent voraus. Leiden würden vor allem Linkspartei und AfD. Auch das Schmieden von Bündnissen dürfte für die etablierten Parteien fortan deutlich schwieriger werden.