Staatsschutz ermittelt nach politisch motiviertem Angriff in Saarbrücken

Saarbrücken: Am späten Donnerstagvormittag (31. Juli 2025) kam es auf dem Gelände der Union Stiftung in der Saarbrücker Wiesenstraße zu einem Zwischenfall, der nun auch den Staatsschutz auf den Plan ruft.

Ein bislang unbekannter Mann hatte zwei Papiermülltonnen auf dem Parkplatz der Einrichtung ausgekippt und deren Inhalt in Brand gesetzt – offenbar mit voller Absicht und mit einer beunruhigenden Botschaft im Gepäck. Gegen 10:50 Uhr rollte der Täter laut Augenzeugen die beiden Tonnen auf die offene Hoffläche der Stiftung, kippte deren Inhalt aus und setzte das Papier gezielt in Brand. Das Feuer wurde durch Bauarbeiter in unmittelbarer Nähe bemerkt, die nicht nur die Polizei und Feuerwehr verständigten, sondern dem Mann auch noch zuriefen. Laut ihren Angaben filmte der Täter die brennenden Tonnen mit dem Handy – und sprach anschließend gegenüber den Bauarbeitern von „weiteren geplanten Aktionen“. Kurz darauf flüchtete er zu Fuß.

Die alarmierte Feuerwehr konnte das Feuer rasch unter Kontrolle bringen. Verletzt wurde niemand. Dennoch sprach der Vorstand der Stiftung, Hans Georg Warken, in einer ersten Stellungnahme von einem „feigen und kalkulierten Angriff auf die Arbeit und Haltung der Stiftung“. Die Polizei bestätigte auf Anfrage, dass es sich mutmaßlich um Brandstiftung handelt. Zeugen beschrieben den Mann laut Polizei als südländischen Phänotyp von schmaler Gestalt, etwa 1,80 Meter groß, mit ausländischem Akzent. Er war schwarz gekleidet, vermummt mit schwarz-weiss-kariertem Schal. Das Alter wird zwischen 20-30 Jahre angegeben.

Brisant: Die Union Stiftung war in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Ziel von Einbrüchen. Dabei wurde unter anderem eine am Parkplatz gehisste Israel-Fahne mehrfach entfernt oder entwendet. Die Stiftung hatte sich nach dem Angriff der Hamas auf Israel öffentlich solidarisch mit der jüdischen Gemeinde erklärt – eine klare Position, die nun offenbar erneut ins Visier geraten ist. Ob ein direkter Zusammenhang zwischen den Vorfällen besteht, ist derzeit unklar. Die Polizei hat den Staatsschutz hinzugezogen und die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Gelände wurden erhöht. Besucher müssen sich ab sofort vorab anmelden oder klingeln, um Zutritt zu erhalten.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland