Vier Zebrafinken in Saarlouis-Roden in einem Käfig ausgesetzt

Saarlouis: Ein erschütternder Fund an einer Bushaltestelle in Saarlouis-Roden hat am Sonntagmittag (03. August 2025) für große Bestürzung gesorgt. Passanten entdeckten dort einen kleinen Vogelkäfig mit vier Zebrafinken, die offenbar ihrem Schicksal überlassen worden waren. Die Tiere befanden sich in einem stark geschwächten Zustand – dehydriert, unterernährt und der sommerlichen Hitze vollkommen schutzlos ausgeliefert.

Alarmiert durch die besorgten Finder, rückte ein Team des Tiernotruf Saarland e.V. aus und übernahm die Versorgung der Vögel. Laut Angaben des Vereins hätte das schnelle Eingreifen vermutlich das Leben der Tiere gerettet. „Die Vögel waren in einem desolaten Zustand. Ohne Hilfe hätten sie diesen Tag wohl nicht überlebt“, erklärte Thorsten Jochum, Gründer und Vorsitzender des Vereins.

Die Zebrafinken wurden noch vor Ort erstversorgt und anschließend in eine erfahrene Pflegestelle gebracht, wo sie nun medizinisch betreut werden. Der Vorfall wird vom Tiernotruf als klarer Fall von Tierquälerei eingestuft. Das Aussetzen von Haustieren ist in Deutschland gesetzlich verboten. Nach § 3 Nr. 3 des Tierschutzgesetzes darf ein gehaltenes Tier nicht ausgesetzt oder in vergleichbarer Weise zurückgelassen werden. Wer einem Tier Leid oder Schmerzen zufügt, riskiert nach § 17 TierSchG eine Geld- oder sogar Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.

„Auch kleine Vögel wie Zebrafinken sind Wirbeltiere und unterliegen dem Schutz des Tierschutzgesetzes“, betont Jochum. Das bewusste Aussetzen eines Haustieres stelle keinesfalls ein Kavaliersdelikt dar, sondern sei strafrechtlich relevant. Um die Hintergründe aufzuklären, bittet der Tiernotruf Saarland nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Gesucht werden Personen, die die Tiere oder den Käfig erkennen oder am 03. August verdächtige Beobachtungen an der betroffenen Bushaltestelle gemacht haben. Hinweise nimmt der Verein unter der Telefonnummer 06898 / 3704242 entgegen

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