Saarbrücken: Es sind schockierende Vorwürfe, die einer Frau aus der Landeshauptstadt gemacht werden. Elfriede F. aus dem Saarbrücker Stadtteil Ensheim wird vorgeworfen, ihren Mann zum Sterben liegen gelassen zu haben. Zu dem Vorfall, der erst jetzt der Öffentlichkeit bekannt wird, soll es bereits im Dezember 2023 gekommen sein.

Damals lebte die Frau mit ihrem Ehemann gemeinsam in einem Anwesen in Ensheim. Dem Mann ging es gesundheitlich nicht gut, er war pflegebedürftig. Elfriede F. kümmerte sich um ihn. Ob sie dabei Hilfe hatte oder die Pflege ihres Mannes alleine bewerkstelligen musste, ist nicht bekannt. Als das spätere mutmaßliche Opfer im Haus unterwegs ist, kommt es zu einem Sturz. Elfriede F. soll den Mann entdeckt, aber ihm nicht geholfen haben.

Auch soll sie es unterlassen haben, ihrem Mann über Dritte Hilfe zukommen zu lassen, etwa durch Wählen des Notrufs oder durch Informieren von Nachbarn oder Angehörigen. Drei Tage lang soll der Ehemann daraufhin hilflos auf dem Boden gelegen haben. Während dieser Zeit soll die Frau ihm weder Essen noch Trinken verabreicht haben. Außerdem soll sie ihm keine Medikamente gegeben haben, auf die der Mann offenbar angewiesen gewesen ist. Schließlich wurde der Mann doch entdeckt und konnte offenbar gerettet werden. Die Polizei wurde eingeschaltet und kam zu dem Schluss, dass die in der Absicht gehandelt haben soll, dass ihr Ehemann verstirbt.

Motiv für die Tat soll die Tatsache gewesen sein, dass sie mit der Pflege des Mannes überfordert gewesen ist. Wie es dem Mann heute geht, ist nicht bekannt. Gegen Elfriede F. beginnt am kommenden Donnerstag der Prozess vor dem Landgericht Saarbrücken. Ihr wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Ob sie sich aktuell auf freiem Fuß oder in Untersuchungshaft befindet, ist nicht bekannt. Prozessauftakt vor dem Schwurgericht ist um 9 Uhr in Saal 38. Es wird davon ausgegangen, dass es danach weitere Fortsetzungstermine geben wird.