Gerichtsvollzieher umgebracht: Die neusten Entwicklungen in dem Fall

Saarbrücken/Bexbach: Nach der tödlichen Messerattacke auf einen Gerichtsvollzieher in Bexbach am gestrigen Dienstag haben Justizministerium, Staatsanwaltschaft und Polizei erstmals nähere Informationen in dem Fall veröffentlicht. In der Pressekonferenz am heutigen Mittwoch betonten die Verantwortlichen die tiefe Betroffenheit, die nach der Tat innerhalb der Justiz herrscht. Für den 58-jährigen Gerichtsvollzieher liegt ab Donnerstag im Foyer der Staatskanzlei ein Kondolenzbuch aus, in das sich auch Bürger eintragen können.

Die Ermittler schildern den bisher ermittelten Tatablauf folgendermaßen: Gegen 8.30 Uhr hatte der Gerichtsvollzieher am Dienstag gemeinsam mit Vertretern einer Hausverwaltung die Wohnung des späteren Tatverdächtigen in Oberbexbach aufgesucht, um eine Räumung zu vollstrecken. Nach derzeitigen Erkenntnissen betrat der Beamte allein die Wohnung in dem Mehrfamilienhaus, wo es zu dem tödlichen Angriff gekommen sein soll. Der beschuldigte Kai M. soll im Zuge eines Gesprächs plötzlich mehrfach mit einem Jagdmesser zugestochen haben, bevor er die Wohnung verließ.

Mitglieder der Hausverwaltung alarmierten die Polizei, die den Mann wenig später in Tatortnähe ohne Widerstand festnahm. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Gerichtsvollziehers feststellen. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 42-jährigen Mann aus dem Saarpfalz-Kreis. Er gestand die Tat in einer ersten Vernehmung. Der Mann ist nicht vorbestraft, frühere Ermittlungen wegen Bedrohung gegen ihn wurden eingestellt. Ein Verfahren wegen Drogenbesitzes läuft allerdings noch.

Am Nachmittag wurde der Verdächtige einem Haftrichter vorgeführt. Der ordnete Untersuchungshaft an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags und weiterer Delikte. Parallel prüfen die Behörden strafrechtlich relevante Kommentare in sozialen Netzwerken. Weitere Details wollen Staatsanwaltschaft und Polizei zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.