Saarbrücken/Paris: Wer aus dem Saarland ins benachbarte französische Département Moselle einreisen will, kann das derzeit meist ohne Probleme tun. Solange man sich nicht weiter als 30 Kilometer von seinem Wohnort entfernt, kann man ohne Formulare oder einen Corona-Test zu unseren Nachbarn fahren. Damit ist es für den Großteil der Saarländer möglich, ins Nachbarland zu fahren. Dabei spielt es keine Rolle, ob man beruflich bedingt die Grenze überquert oder aus privaten Gründen wie zu einem Familienbesuch, einem Einkauf oder dem Gang zum Friseur.
Das wird sich ab 1. März ändern. Dann verlangt Frankreich zwingend für alle nicht beruflichen Fahrten ins Département Moselle einen negativen PCR-Test. Das teilt das Gesundheits- und Europaministerium in Paris am heutigen Donnerstag mit. Mit der Test-Pflicht reagiert die französische Regierung auf die stark erhöhten Corona-Zahlen in unserem Nachbar-Département. Die Sieben-Tages-Inzidenz lag dort zuletzt bei 311 (im Vergleich: das Saarland lag zuletzt bei einer Inzidenz von 65).
Zwar wird oft erklärt, dass in Frankreich viel mehr getestet wird als bei uns. Doch auch im Vergleich zu Gesamt-Frankreich (Inzidenz zuletzt 226) sind die Zahlen im Département Moselle extrem hoch. Außerdem breitet sich dort die südafrikanische Corona-Variante stark aus. Mit der Test-Pflicht will die französische Regierung einen weiteren Lockdown verhindern. Extra für Pendler wird derzeit auf der deutschen Seite der Grenze an der Goldenen Bremm in Saarbrücken ein Corona-Testzentrum aufgebaut (wir berichteten).
Dort soll es ab 1. März kostenlose Corona-Tests für Pendler geben. Ob sich nur Berufspendler oder auch andere Grenzgänger umsonst testen lassen können, ist nicht bekannt. Sowohl Frankreich auch als Deutschland hatten es zuletzt abgelehnt, die Grenzen zwischen beiden Ländern wie etwa zwischen Bayern und Österreich zu schließen.