Wadgassen: Eine rot-gelbe Schranke vor einem schmalen Weg in Wadgassen. Er beginnt am Park-and-Ride-Platz neben der A 620, führt neben einer Sandgrube in ein dichtes Waldstück. Hier verirren sich normalerweise nur ortskundige Spaziergänger oder Herrchen und Frauchen mit ihren Hunden zum Gassigehen hin. Die Polizei glaubt: Vor fast 30 Jahren gingen vier junge Männer in den Wald, aber einer von ihnen kam nicht mehr lebend heraus.
In dem Gelände, wo immer wieder Spazierwege abzweigen, sollen die sterblichen Überreste von Peter G. liegen. Der Völklinger verschwand im September 1991 spurlos, bis zum Mai dieses Jahres. Da tat sich eine neue Spur auf, als aus dem Umfeld dreier Männer der Hinweis an die Polizei kam: Peter G. soll damals von den dreien ermordet worden, seine Leiche im Wald verscharrt worden sein.
Ab morgen will die Polizei nun das Waldstück durchsuchen. Dazu sollen zahlreiche Beamte der Bereitschaftspolizei anrücken, wahrscheinlich mit Metalldetektoren und Waldarbeiterausrüstung ausgestattet. Möglicherweise kommen auch Bagger oder geschulte Spürhunde, die auf Leichen spezialisiert sind, zum Einsatz. Es wird keine leichte Aufgabe für die Polizei. Das Gelände ist teilweise stark abschüssig und schwer erreichbar. Ohnehin ist fraglich, was von Peter G.s Leichnam noch zu finden sein wird nach fast drei Jahrzehnten.
Oder ob im Laufe der Jahre einer oder mehrere der Beschuldigten die Beweise gegen sie vielleicht wieder ausgegraben und woanders versteckt haben. Und ob die Beamten die Stelle, an der der damals 27-Jährige vergraben worden sein soll, überhaupt finden. Denn das Waldgebiet ist riesig: Es erstreckt sich nicht nur auf Wadgasser Gebiet, sondern auch auf das benachbarte Saarlouis. Rund sechs Quadratkilometer ist der Wald insgesamt groß. Die drei Beschuldigten, die seit gestern in U-Haft sitzen, werden der Polizei bei der Suche wohl nicht helfen: Sie machen alle von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.