Püttlingen: Wenn Annegret Kramp-Karrenbauer wie am Donnerstagabend mit ihrem Tross von Regierungsfahrzeugen zuhause in Püttlingen eintrifft, wartet ab jetzt immer jemand auf sie. Seit ein paar Tagen hat die neue Bundesverteidigungsministerin und CDU-Vorsitzende daheim Polizeischutz. Auf einem Teil der Parkplätze auf dem Seitenstreifen gilt seit neustem Halteverbot, ausgenommen sind nur Einsatzfahrzeuge der Polizei. Tag und Nacht steht eins davon gegenüber von AKKs Haus, Beamte sitzen aber nicht darin. Dafür parkt hinter dem Haltverbotsbereich aber ein Wohnmobil, die Satellitenantenne gen Himmel ausgerichtet und in einen eigens aufgestellten Stromkasten eingestöpselt. Wenn man etwas auffällig in dem Straßenabschnitt herumläuft, kommt ein freundlicher Polizeibeamter der Operativen Einheit aus dem Wohnmobil geklettert und fragt nett, ob er helfen könne.
Gegen die unmenschliche Hitze gibt es eine Klimaanlage, die einen Großteil des Platzangebots im Innenraum des Wohnmobils blockiert. Weiter hinten ist ein zweiter Beamter zu erkennen. Das Ganze erinnert ein wenig an den Polizeibunker, der neben dem Haus des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl in Ludwigshafen aufgebaut worden war.
Auch dort saßen rund um die Uhr Beamte des Landes Rheinland-Pfalz drin, kontrollierten Besucher des Altkanzlers und nahmen die Post entgegen. Auch im Saarland übernehmen den Job nicht Bundespolizisten oder Feldjäger oder andere Bundeswehr-Einheiten, sondern die Landespolizei. Das Haus von AKK war bislang nur sporadisch von der Polizei bewacht worden. SM, kurz für Schutzmaßnahme, heißt das Programm der Polizei intern. Dabei fahren Streifen vermehrt an gefährdeten Objekten wie dem Landtag, Synagogen oder eben Politikerhäusern vorbei und sehen nach dem Rechten.
Doch diese Maßnahme konnte nicht verhindern, dass im vergangenen Jahr Unbekannte bei AKK einbrachen – offenbar völlig ahnungslos darüber, wessen Haus sie da gerade links machen. Die Täter wurden nie gefasst, die Schutzmaßnahme an AKKs Haus öfter gefahren.