++ AKTUELL: Amoklauf an Grazer Schule: Elf Tote, zahlreiche Verletzte

Österreich-Graz: Graz steht unter Schock: An der BORG-Schule in der Dreierschützengasse kam es am Dienstagvormittag zu einem der schwersten Gewalttaten der jüngeren österreichischen Geschichte. Ein Schüler eröffnete in zwei Klassenräumen das Feuer. Nach aktuellem Stand sind elf Menschen ums Leben gekommen, Dutzende wurden teils schwer verletzt.

Ein Sanitäter soll gegenüber einem betroffenen Mädchen die Zahl der Todesopfer mit elf angegeben haben. Offiziell bestätigt ist dies bislang nicht.

Der mutmaßliche Täter wurde später leblos auf einer Schultoilette entdeckt – offenbar handelt es sich um den Schüler selbst, der sich laut ersten Informationen als Mobbingopfer gesehen haben soll. Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) bestätigte am Vormittag, dass der Schütze unter den Todesopfern ist. Sie sprach von einer „furchtbaren Tragödie“, die die Stadt zutiefst erschüttere. Die Reaktion der Rettungsdienste fiel massiv aus: Laut Rotem Kreuz befinden sich derzeit 158 Sanitäter im Einsatz, unterstützt von 31 psychosozialen Fachkräften der Krisenintervention – Tendenz steigend. Insgesamt wurden 65 Rettungsfahrzeuge aus acht steirischen Bezirken zusammengezogen.

Zur Koordination der Hilfe wurde das MANV-System aktiviert, ein standardisiertes Verfahren für den Massenanfall von Verletzten. Sämtliche steirischen Spitäler wurden alarmiert und mussten ihre verfügbaren Kapazitäten melden. Zusätzlich wurden Ärzteteams vom LKH und UKH Graz direkt zur Schule beordert. Vor Ort herrscht weiterhin höchste Alarmbereitschaft. Das Schulgebäude wird von den Einsatzkräften systematisch durchsucht, um weitere Gefahren auszuschließen. In der Nähe der Schule wurden zwei Betreuungszentren für Angehörige, Schüler und Einsatzkräfte eingerichtet.

Wie die „Krone“ berichtet, ist die Lage auch in der medizinischen Versorgung angespannt: Die Notaufnahme und der Schockraum des LKH Graz sind derzeit überlastet. Die Bevölkerung wurde erneut dazu aufgerufen, den Bereich rund um die Dreierschützengasse weiträumig zu meiden, um Rettungsmaßnahmen nicht zu behindern.

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland