Saarbrücken: Die Meldung darüber, dass die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, am Wochenende ins Saarland kommen könnte, hat sowohl bei ihren Anhängern als auch bei den Gegnern für Aufsehen gesorgt. Unbestätigten Informationen zufolge solle die 46-Jährige am Neujahrsempfang der AfD Saarland im Schloss in Saarbrücken teilnehmen, hieß es. Wir haben bei der Partei nachgefragt. Nachfrage bei Christoph Schaufert, Sprecher der AfD im Saarland. Der erklärt, worum es bei dem Termin am Freitagabend geht:
„Es handelt sich bei der Veranstaltung um den Neujahrsempfang der AfD Fraktion im Landtag des Saarlandes. Hat mit der Partei nichts zu tun und hat auch keinen Wahlkampfbezug.“ Was nachvollziehbar scheint. Denn: Die Buchung der Räumlichkeiten und die Planung der Veranstaltung seien bereits lange vor der Festsetzung des Wahltermins erfolgt, so Schaufert weiter. Die Veranstaltung ist zudem nicht öffentlich, was der Idee einer Wahlkampfveranstaltung komplett zuwider läuft. Der Parteisprecher:
„Der Teilnehmerkreis ist im Wesentlichen beschränkt auf die Mitglieder der über AfD-Listen in Kommunalvertretungen 2024 gewählten Personen.“ Es gebe zwar auch speziell ausgewählte Ehrengäste der AfD-Fraktion im Landtag. Aber: „Frau Weidel kommt nicht, was auch wegen des dann hergestellten Wahlkampfbezugs nicht zielführend wäre.“ Gastrednerin sei vielmehr Erika Steinbach, die Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung ist.
Über die Stiftungsarbeit will sie beim Neujahrsempfang berichten. Egal, ob Alice Weidel kommt oder nicht: Ein breites Bündnis von mehreren Organisationen hat bereits Proteste angekündigt. Mit dabei sind unter anderem die Jusos, die Grüne Jugend, die Linksjugend und die Antifaschistische Aktion. Es wird mit einem groß angelegten Polizeieinsatz gerechnet, um direkte Auseinandersetzungen der beiden Lager zu verhindern.