Amokfahrt in München: Tatverdächtiger war aufenthaltsberechtigt

München: Nach der Amokfahrt in München am heutigen Donnerstagvormittag liegen nun erste Erkenntnisse zum mutmaßlichen Täter vor. Demnach soll es sich Medienberichten zufolge um den 24 Jahre alten Afghanen Farhad N. handeln. Er ist nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ als Fahrer des Tatwagens identifiziert worden. Geboren worden ist N. den übereinstimmenden Berichten zufolge im Jahr 2001 in der afghanischen Hauptstadt Kabul.

Ende 2016 ist er nach Deutschland gekommen und hat hier einen Antrag auf Asyl gestellt. Zunächst berichteten die Behörden, sein Asylantrag sei abgelehnt worden. Später stellten sie klar: Der 24-Jährige hatte eine Aufenthalts- und eine Arbeitsberechtigung. Zuletzt ist der junge Mann in München gemeldet gewesen.

Wie „Der Spiegel“ weiterhin berichtet, scheint es sich bei dem 24-Jährigen um einen radikalisierten Islamisten zu handeln: Er soll vor der Tat mutmaßlich islamistische Inhalte im Netz veröffentlicht haben. Allerdings wohl nur ein einziges Mal am Tag vor der Tat. Zunächst hieß es seitens der Behörden, der Mann sei wegen Straftaten wie Diebstahl und Drogendelikten bekannt. Später wurde revidiert: Der 24-Jährige ist bislang strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schätzt den Fall derzeit als mutmaßlichen Anschlag ein und kündigt Konsequenzen an:

„Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiß, was noch passiert.“ Die Generalstaatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen, genauer gesagt, die dort angesiedelte Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. Wie „Der Spiegel“ informiert, gibt es laut Staatsanwaltschaft „Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund.“