Saarbrücken/Kleinblittersdorf: Ab kommender Woche müssen sich vier Männer vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Bei dem Prozess vor der 8. Großen Strafkammer geht es um schweren Raub. Die Tat, über die verhandelt wird, hat sich im vergangenen Jahr ereignet: Drei der Angeklagten, nämlich Hossam A., Mohamad A. und Abdul Al Z., wird vorgeworfen, im Februar 2024 ein Casino in Kleinblittersdorf überfallen haben.
Sie sollen den Laden in einem günstigen Moment betreten haben, auf den dort anwesenden Mitarbeiter zugegangen sein und ihn mit einer Schusswaffe bedroht haben. Was der geschockte Mann nicht wissen konnte: Es soll sich nicht um eine scharfe Waffe, sondern lediglich um eine Deko-Pistole gehandelt haben. Ob bei dem Überfall tatsächlich Beute gemacht worden ist, ist nicht bekannt. Aber damit nicht genug.
Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wirft allen vier Angeklagten weiterhin vor, einen weiteren Überfall geplant zu haben. Konkret sollen sie sich im Juli vergangenen Jahres verabredet haben, einen Hawala-Händler zu überfallen und auszurauben. Dazu ist es offenbar nicht mehr gekommen. Das Hawala-System gehört zum islamischen Finanzwesen. Es handelt sich um ein weltweit bestehendes informelles Zahlungsverfahren, bei dem Transaktionen ausschließlich mit Bargeld erfolgen.
Problem dabei: Diese Art von Geschäften ist in Deutschland zumeist illegal. Auch im Saarland hat es schon Ermittlungen deswegen gegeben. In dem Verfahren gegen die vier Männer, die aktuell wegen des Casino-Überfalls und des geplanten Hawala-Überfalls angeklagt sind, hat das Gericht insgesamt sechs Verhandlungstage angesetzt, Beginn ist am kommenden Montag. Ob sich die vier in Untersuchungshaft oder noch auf freiem Fuß befinden, ist nicht bekannt. Im Falle einer Verurteilung droht den Angeklagten eine mehrjährige Gefängnisstrafe.