Saarbrücken: Im benachbarten Rheinland-Pfalz sind Menschen mit einer Booster-Impfung seit dem vergangenen Wochenende von der Testpflicht in vielen 2G-Plus-Bereichen befreit. So braucht man dort mit dritter Impfdosis beim Restaurantbesuch oder beim Friseur nicht auch noch einen tagesaktuellen negativen Corona-Test zu präsentieren. Im Saarland hat Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sich für ähnliche Regelungen ausgesprochen.
Am gestrigen Dienstag ist der saarländische Ministerrat zusammengekommen und hat den Vorschlag des Ministerpräsidenten diskutiert. Entschieden worden ist danach allerdings – nichts. Zwar ist sich der Ministerrat grundsätzlich einig darüber, dass es für bestimmte Gruppen Erleichterungen geben soll, wie Regierungssprecher Alexander Zeyer (CDU) erklärt. Allerdings will man zunächst abwarten, welche Beschlüsse auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz gefasst werden, an denen die Chefs aller Bundesländer sich beraten.
So soll verhindert werden, dass es zu einem Regelungschaos kommt, falls die Konferenz anderslautende Beschlüsse fasst. Das Gremium tagt morgen im Rahmen einer Videokonferenz. Wenn dort nichts Gegenteiliges beschlossen wird, kann die saarländische Lösung zur Ausnahme von der Testpflicht in 2G-Plus-Bereichen noch in dieser Woche umgesetzt werden. Wahrscheinlich ist, dass die Neuregelung ab Samstag greift.
Regierungssprecher Zeyer hat auch schon angedeutet, dass die Erleichterungen nicht nur für Booster-Geimpfte kommen soll: Auch, wer nicht länger als etwa ein halbes Jahr von einer Corona-Infektion genesen ist oder seinen kompletten Impfschutz vor wengier als sechs oder fünf Monaten erhalten hat, könnte in die Ausnahme-Gruppe mit aufgenommen werden.
Die Überlegung dahinter: Wer gerade erst von Corona genesen ist oder gerade erst seine letzte Impfung erhalten hat, ist viel weniger ansteckend als andere und hat ein viel geringeres Risiko, an Corona zu erkranken, einen schweren Verlauf durchzumachen oder gar am Virus zu sterben.