Auto fliegt von Brücke in die Blies: VW stürzt acht Meter tief in Flussbett

Neunkirchen: Ein dramatischer Unfall hat in der Nacht auf Sonntag in Neunkirchen für einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst gesorgt. Gegen 04:00 Uhr verlor ein 23-jähriger Ungar mit einem VW Touran einer Autovermietung in der Flotowstraße die Kontrolle über sein Fahrzeug.

Der Wagen raste über einen Grünstreifen unweit der Fußgängerbrücke „Hermann-Hallauer-Brücke“, riss dabei ein Verkehrsschild aus dem Boden, pflügte durch Erdreich und Büsche – und stürzte schließlich rund acht Meter tief in das Flussbett der Blies. Dort blieb das Auto halb unter Wasser stehen: Bis zur Sitzhöhe füllte sich der Innenraum mit eiskaltem Flusswasser.

Der Fahrer war im Fahrzeug eingeschlossen, jedoch ansprechbar. Dank eines automatischen Notrufsystems des Fahrzeugs wurde unmittelbar nach dem Aufprall ein Rettungsalarm inklusive Standortdaten ausgelöst – ein Umstand, der dem Fahrer vermutlich das Leben gerettet hat.

Die zuerst eintreffenden Polizeikräfte reagierten sofort: Mit Seilen aus dem Einsatzfahrzeug sicherten sie sich an einem Geländer und seilten sich die rutschige Böschung hinab. Zwei Beamte wateten anschließend durch das kalte Wasser, öffneten das Fahrzeug und retteten den verletzten Mann aus dem sinkenden Wagen.

Während der Erstversorgung zeigte der Fahrer deutliche Anzeichen erheblicher Alkoholisierung. Im Krankenhaus wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Nach aktuellem Stand erlitt der 23-Jährige mehrere Frakturen sowie innere Verletzungen. Eine Lebensgefahr besteht jedoch nicht.

Im Rettungswagen leistete der Mann Widerstand und musste unter Polizeibegleitung medizinisch weiter behandelt werden. Die Feuerwehr Neunkirchen war mit zehn Kräften vor Ort. Da Betriebsmittel ins Gewässer gelangten, wurde zusätzlich das Landesamt für Umwelt eingeschaltet. Eine Ölsperre wird geprüft.

Die Bergung gestaltete sich schwierig: Ein Spezialkran wurde angefordert, da der Wagen direkt am Flussufer verkeilt war. Das Fahrzeug soll flussabwärts gezogen und anschließend über die Böschung geborgen werden.

Der Sachschaden liegt nach ersten Schätzungen bei rund 55.000 Euro. Während des Einsatzes musste die Bliesstraße mehrere Stunden voll gesperrt werden. Über die Ursache des Unfalls wird weiter ermittelt.

Hier ein Videobeitrag von unserem Reporter Thorsten Kremers (Bildquelle: Nonstopnews):

Dieser Beitrag wird bereitgestellt vom Medienverbund Saarland