Saarbrücken: Nach der Evakuierung wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe in Saarbrücken (wir berichteten) ist die Sperrung im unteren Malstatt wieder aufgehoben worden. Um 14.23 Uhr rollten die ersten Fahrzeuge wieder über die St.-Johanner-Straße, Anwohner durften in ihre Häuser zurück.
Zuvor hatte Entschärfer Dirk Otterbein von der Polizei zusammen mit einem Kollegen die 230-Kilo-Bombe amerikanischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich gemacht. Die beiden konnten den Zünder problemlos aus dem Sprengkörper drehen und somit sicherstellen, dass von der Bombe keinerlei Gefahr mehr ausgeht. Die Entschärfung begann kurz nach 13 Uhr und dauerte etwa 25 Minuten.
Die Nacharbeiten einschließlich des Abtransports der Fliegerbombe machten allerdings eine Sperrung des Gebiets von etwa einer weiteren Stunde notwendig. Der Bereich rund um den Fundort auf dem Gelände der alten Kohlen-Union war in einem Radius von etwa 300 Metern seit 8 Uhr zum Sperrgebiet erklärt worden. Über Lautsprecherdurchsagen und Notfallmeldungen im Handy-Netz wurde die Bevölkerung informiert. Alle Anwohner mussten raus, auch ein Hotel wurde evakuiert. Insgesamt mussten rund 2.300 Menschen ihre Häuser verlassen. Wer keine andere Möglichkeit hatte unterzukommen, konnte sich in und an der Kirchbergschule aufhalten. Hier wurden sanitäre Einrichtungen, medizinische Versorgung sowie Essen und Trinken angeboten. Es waren rund 140 Helfer von Feuerwehr, Rotem Kreuz, den Johannitern, der DLRG, des Malteser-Hilfsdienstes und des Arbeiter-Samariter-Bunds im Einsatz. Während der Entschärfung wurde der Luftraum über dem Fundort für Flugzeuge gesperrt.
Wäre es den Experten nicht gelungen, die Bombe zu entschärfen, wäre in der kommenden Woche eine Sprengung erfolgt. In diesem Fall hätte man in einem Radius von einem Kilometer sperren müssen, was zur Evakuierung von etwa 22.000 Menschen und Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Altenheimen hätte führen können.