Die Pistole, aus der die tödlichen Schüsse fielen, gehörte dem Polizeischüler

Völklingen: Die Staatsanwaltschaft hat neue Details zum Polizistenmord bekanntgegeben. Wichtigstes Details: Die Waffe, aus der die tödlichen Schüsse abgefeuert worden sind, gehörte dem Kommissaranwärter, der mit Simon B. und dessen Kollege unterwegs war. Insgesamt 17 Kugeln hat der 18-Jährige abgefeuert und damit das gesamte Magazin leer geschossen. Wie bereits berichtet, wurde auch der Kommissaranwärter getroffen, allerdings glücklicherweise im Bereich seiner kugelsicheren Weste.

Der Anwärter war nach den aktuellen Erkenntnissen zuerst bei dem zu Fuß flüchtenden Tankstellenräuber und versuchte, ihn festzuhalten. Bei der darauffolgenden körperlichen Auseinandersetzung, drohte Simon B. den Einsatz seines Taser an und schoss auch damit. Der Kommissaranwärter entfernte sich im Zuge dessen einige Schritte. Unklar ist, ob die Nadeln des Tasers den 18-jährigen Verdächtigen trafen. Ob der Taser traf und Auswirkungen hatte, ist laut Staatsanwaltschaft noch unklar.

Jedenfalls hatte der Heranwachsende plötzlich die Pistole des Polizeischülers in der Hand. Ob der Anwärter die Waffe zuvor selbst aus seinem Holster nahm oder der Täter dies bewerkstelligen konnte, wird noch geprüft. Als der 18-Jährige schoss, wurde Simon B. zuerst getroffen und sackte sofort zusammen. Erst danach zielte der Angreifer auch auf den Besitzer der Dienstwaffe. Der wurde nur leicht verletzt und von einem mutigen Augenzeugen geistesgegenwärtig von der Straße gezogen.

Obwohl er anscheinend in dieser Situation hätte die Flucht ergreifen können, schoss der 18-Jährige danach noch mehrfach auf den am Boden liegenden Simon B. Der dritte Kollege des Kommandos war nicht dabei, als es zu den Schüssen kam: Er versuchte, dem Tankstellenräuber an anderer Stelle den Weg abzuschneiden. Erst später wurde auf den Verdächtigen von weiteren, hinzueilenden Beamten geschossen. Er wurde dabei von zwei Kugeln getroffen.