Saarbrücken: Die Ankündigung der Schließung des Kaufhof in Saarbrücken im März war ein beträchtlicher Rückschlag für die Hauptstadt des Landes. Nur zwei Monate später jedoch ist bereits ein Nachfolger für das große Kaufhaus in der zentralen Innenstadt gefunden. Der Nachfolger von Kaufhof betreibt aktuell acht Geschäfte in Deutschland.
Friedrich-Wilhelm Göbel, der Geschäftsführer der Modehandelskette Aachener, bestätigte am Montag gegenüber der SZ, dass der bestehende Galeria-Standort in der Bahnhofstraße ab September von Aachener übernommen wird. „Wir werden das gesamte Gebäude nutzen. Es befindet sich an einem ausgezeichneten Standort. Wir freuen uns auf Saarbrücken“, äußerte Göbel gegenüber dem Blatt.
Derzeit betreibt Aachener acht Geschäfte in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Das in Dortmund ansässige Unternehmen konzentriert sich nach eigenen Angaben auf hochwertige Damen- und Herrenmode sowie Unterwäsche. Teilweise werden auch Designer-Kinderbekleidung, Schuhe sowie Accessoires, Schreibwaren und Spielzeug angeboten. Es wird erwartet, dass dies auch in Saarbrücken der Fall sein wird. Schon vor einigen Wochen wurde bekannt, dass Aachener plant, mehrere Galeria-Standorte, die zur Schließung vorgesehen waren, zu übernehmen. Bisher waren die Standorte in Coburg, Cottbus, Frankfurt, Leverkusen und Nürnberg bestätigt. Saarbrücken war bisher öffentlich nicht im Gespräch, obwohl Göbel angekündigt hatte, möglicherweise bis zu zehn oder gar 25 Standorte zu übernehmen.
Aachener übernimmt die Kaufhof-Immobilie zum 1. Juli. Der entsprechende Mietvertrag „konnte nun unterzeichnet werden“, erklärte Göbel. Bereits im Juli wird mit „ersten Veränderungen der Verkaufsflächen“ begonnen. Nach einer „kurzen Schließung von etwa acht Wochen im Sommer“ soll die Wiedereröffnung im September stattfinden. Eine weitere „Aktualisierung der Verkaufsflächen“ wird während des laufenden Betriebs fortgesetzt. Aachener plant, den etwa 80 Mitarbeitern, die von der Schließung des Kaufhof in der Landeshauptstadt betroffen sind, ein „Arbeitsangebot zu machen, falls Interesse besteht“.
Es könnten sogar weitere Stellen hinzukommen, da laut Unternehmensbeschreibung eine „kompetente und freundliche Beratung bei Aachener ein grundlegender Teil unserer Philosophie“ ist. Göbel erklärte kürzlich, dass seine Geschäfte „30 bis 40 Prozent mehr Personal“ benötigen als Kaufhof oder Karstadt. Der 60-jährige Göbel war zuvor Geschäftsführer und zeitweiliger Eigentümer der Modekette Sinn.