Saarlouis: Paukenschlag in Saarlouis! Die Stimmen der Oberbürgermeisterwahl und der Stadtratswahl in der Kreisstadt müssen ersten Informationen zufolge neu ausgezählt werden. Bei Stichproben sollen Abweichungen festgestellt worden sein, die eine genauere Betrachtung erfordern. Insbesondere hinsichtlich der Sitzverteilung im Stadtrat kann es jetzt noch zu Verschiebungen kommen. Der scheidende Oberbürgermeister Peter Demmer (SPD) hat dem Gemeindewahlausschuss die Neuauszählung vorgeschlagen. Der Ausschuss hat dafür nun grünes Licht gegeben.
Die Neuauszählung soll nach Informationen unserer Redaktion schnellstmöglich erfolgen, und zwar schon am morgigen Mittwoch. Dazu will man im Theater am Ring zusammenkommen. Initiiert worden die Neuauszählung vom Stadtratsmitglied Altomaro Locurcio (Freie Wählergemeinschaft). Der wollte ursprünglich ebenfalls als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters antreten, wurde aber nicht zugelassen: Bei einem möglichen Amtsantritt wäre Locurcio gerade 65 Jahre alt geworden.
Er sieht sogar „sehr große Probleme bei der Frage, ob die Wahl festgestellt werden kann, weil Wahlzettel verschwunden sind“. Bei der ersten Auszählung ist die CDU im Stadtrat mit 36,5 Prozent knapp vor der SPD gelandet, die auf 35 Prozent der Stimmen gekommen ist. Die AfD ist mit 14 Prozent drittstärkste Kraft. Die Grünen haben 6,1 Prozent erzielt, die Freien Wähler 3,1 Prozent, die FDP ist bei glatten 3 Prozent gelandet, die die Linke bei 2,1 Prozent. Besonders spannend ist in Saarlouis die Wahl zum Oberbürgermeister:
Bei der ersten Auszählung haben sich die Kandidaten Marc Speicher von der CDU und Florian Schäfer von der SPD mit jeweils rund 42 Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Die endgültige Entscheidung wird daher in der Stichwahl am 23. Juni fallen. Änderungen an diesem Ergebnis durch die morgige Neuauszählung gelten als so gut wie ausgeschlossen.