Saarbrücken: Stundenlanger Nervenkrieg für die Einsatzkräfte in der Landeshauptstadt! Gegen 22.30 Uhr am gestrigen Mittwochabend werden die Helfer zu einem mehrstöckigen Wohnhaus in der Hohenzollernstraße gerufen. Auf der rückwärtigen Gebäudeseite zur HTW hin ist ein Mann aus dem Fenster seiner Wohnung gestiegen und auf das Dach des Gebäudes geklettert. Unbestätigten Informationen von Anwohnern zufolge sollen zuvor Gegenstände aus der Wohnung in die Tiefe geflogen sein.
Die Polizei riegelt daher den Bereich rund um die Hohenzollernstraße und die Goebenstraße weiträumig ab. Ein Rettungswagen des Malteser-Hilfsdienstes steht für den Notfall bereit. Außerdem rückt die Berufsfeuerwehr Saarbrücken unter anderem mit einem Drehleiterwagen, einem sogenannten Sprungretter und der Höhenrettung an. Eine Polizeibeamtin spricht über ein Gartengrundstück lange mit dem Mann und versucht, ihn davon zu überzeugen, wieder in das Gebäude zu steigen.
Mit Engelszungen redet die Beamtin auf den Mann ein. Es gelingt ihr auch, im Laufe der Zeit eine persönliche Beziehung zu dem Bewohner aufzubauen. Letztlich weigert er sich allerdings beharrlich, aufzugeben. Mittlerweile sind Polizeibeamte der Verhandlungsgruppe vor Ort eingetroffen. Sie sind im Umgang mit Personen in Krisensituationen und psychischen Ausnahmezuständen besonders geschult.
Auch die Experten versuchen, Kontakt mit dem verzweifelten Mann aufzunehmen. Für einen Notzugriff steht das Spezialeinsatzkommando bereit. Die Elitebeamten verfügen über ein eigenes sogenanntes Höheninterventionsteam und können wie die Feuerwehr klettern und Personen aus Notsituationen sichern oder retten. Wie lange die Lage vor Ort noch andauern wird, ist derzeit noch unklar. Der Verkehr in dem Bereich wird von der Polizei umgeleitet. Zuerst hatte Blaulichtreport-Saarland über den Einsatz berichtet.