Merzig/Beckingen: Die Polizei hat weitere Details zu dem großen Einsatz im Landkreis Merzig-Wadern am heutigen Mittwochvormittag (wir berichteten) bekanntgegeben. Demnach beginnt alles gegen 10.30 Uhr. Ein Mann meldet sich telefonisch beim Kreisjugendamt des Landkreises Merzig-Wadern und kündigt an, eine Person, die bei der Behörde beschäftigt ist, umbringen zu wollen. Umgehend wird die Polizei eingeschaltet. Die Beamten nehmen die Bedrohung sehr ernst und beginnen mit ersten Einsatzmaßnahmen.
Zunächst wird das Kreisjugendamt in der Merziger Bahnhofstraße von den Einsatzkräften aufgesucht und beschützt für den Fall, dass der Mann seine Drohung wahr machen will. Gleichzeitig laufen die Ermittlungen nach dem Täter. Die Identität des Anrufers kann schnell ermittelt werden: Es handelt sich um einen 31 Jahre alten Mann aus der Gemeinde Beckingen. Bei der Überprüfung seiner Personalien stellt sich heraus, dass der Verdächtige bereits wegen Gewaltdelikten und Rauschgiftverstößen amtsbekannt ist.
Besonders geschützte und bewaffnete Kräfte der Operativen Einheit fahren zum Wohnhaus des Mannes in der Beckinger Talstraße und umstellen das Gebäude. Offensichtlich ist der gesuchte Mann zu Hause. Von einem Zugriff wird aber abgesehen, bis das alarmierte Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken vor Ort ist. SEK-Kräfte fahren zum weiteren Schutz zum einen zum Jugendamt, zum anderen an die Wohnanschrift des 31-Jährigen.
Gegen 11.50 Uhr erfolgt die Festnahme des Gesuchten durch die Elitebeamten, dabei wird der Mann leicht verletzt. Warum er das Personal des Jugendamtes bedroht hat, ist nicht bekannt. Wie mit dem Mann weiter verfahren wird, ist ebenfalls unklar. Bis spätestens morgen um Mitternacht müsste die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl beantragen und den Mann einem Richter vorführen, um ihn in Untersuchungshaft zu bringen oder, bei einer möglichen psychischen Erkrankung, eine Zwangsunterbringung in einer Psychiatrie zu erwirken. Die Ermittlungen dauern an.