Er lief mitten durch den Ort: Offenbar Wolf in Heusweiler gesichet

Heusweiler: Aufregung herrscht aktuell in der Gemeinde Heusweiler. Dort ist am heutigen Mittwochmorgen offenbar ein Wolf gesichtet worden! Dazu kursiert ein Video, aufgenommen im Ortsteil Eiweiler: Der kurze Clip ist aus einem Auto heraus in der Straße Zum Vogelsborn gefilmt. Er zeigt ein Tier, das einem Wolf zum Verwechseln ähnlich sieht, wie es auf den Wagen zuläuft. Dann rennt der Vierbeiner auf der Beifahrerseite am Fahrzeug vorbei und das Video endet nach wenigen Sekunden.

Eine Nachfrage beim Landespolizeipräsidium und der örtlich zuständigen Polizeiinspektion Völklingen ergibt: Den Beamten liegen keine Informationen über einen aktuellen Vorfall mit einem Wolf oder Hund aus dem Bereich vor. Somit kann ausgeschlossen werden, dass jemand von dem Tier angefallen oder verletzt worden ist. Erfolgreicher ist eine Nachfrage beim saarländischen Umweltministerium: Eine Sprecherin bestätigt, dass der Behörde das Video vorliegt. Die Aufnahmen sollen jetzt von einem fachkundigen Institut geprüft werden. An der Echtheit des Videos besteht wohl kein Zweifel. Allerdings muss sichergestellt werden, ob es sich tatsächlich um einen Wolf oder vielleicht nur einen ähnlich aussehenden, ausgebüxten Hund handelt.

Unbestätigten Informationen zufolge wird derzeit davon ausgegangen, dass es tatsächlich ein Wolf ist. Das Tier soll bereits mehrfach gesichtet worden sein, es soll sich um einen sogenannten Wanderwolf handeln. Das sind Tiere, die ihr Rudel verlassen haben. Man gehe davon aus, dass er bald weiterziehen werde. Dennoch schätzen mehrere Bürger aus Eiweiler die Sichtung als problematisch ein. Denn in unmittelbarer Nähe befindet sich ein Gnadenhof. Hier finden Nutztiere, die niemand mehr will, seit 2007 ein neues Zuhause. Mehr als 5o Nutztiere, darunter Laufenten, Hühner, Schafe, Ziegen und Kaninchen, leben derzeit auf dem 25.000 Quadratmeter großen Gelände.

Die Befürchtung: Die oft alten, schwachen oder kranken Tiere könnten für den Wolf nun im wahrsten Sinne des Wortes zur leichten Beute werden. Wer das Tier ebenfalls gesichtet hat, kann sich im Netz, per Mail unter wolfsmanagement@umwelt.saarland.de oder telefonisch unter der speziell eingerichteten Telefon-Hotline 06 81 / 501 34 58 an das Umweltministerium wenden.