Er rief „Allahu akbar“: Unbekannter Mann in Völklingen festgenommen

Völklingen: Es sind verstörende Szenen, die viral gehen: Ein Mann liegt am Boden, wird dort von zwei Polizeibeamten fixiert. Drei weitere Beamte, die wie ihre Kollegen Schutzwesten tragen, sichern den Bereich ab. Daneben stehen Mitarbeiterinnen des Rettungsdienstes, die mit einem Krankentransportwagen angerückt sind. Der am Boden liegende Mann, dessen Schuhe neben ihm liegen, ruft unentwegt auf Arabisch „Allahu akbar“, was zu Deutsch so viel wie „Gott ist großartig“ bedeutet. Der Ausruf wird oft von Attentätern und Terroristen verwendet.

Ein Augenzeuge hat den Vorfall mit seinem Handy festgehalten und das Video dann verschickt. Abgespielt hat sich das Ganze am gestrigen Dienstagnachmittag gegen 14 Uhr in der Völklinger Innenstadt. Ort des Geschehens ist in der Hofstattstraße direkt vor dem „Ensar Market“. Obwohl sich die Videoaufnahmen auf Social Media wie ein Lauffeuer verbreiten, verheimlicht die Polizei den Vorgang vor der Öffentlichkeit und sorgt dadurch dafür, dass die Gerüchte schnell ins Unermessliche wachsen.

So berichten vermeintliche Zeugen im Netz davon, dass der Mann mit einem Messer herumgelaufen sei. Andere behaupten sogar zu wissen, dass es einen Messerangriff gegeben habe. Auch einen Tag nach dem Vorfall haben die Behörden die Bevölkerung noch nicht übe den öffentlichkeitswirksamen Einsatz informiert. Nur auf Nachfrage berichtet ein Sprecher des Kriminaldienstes Völklingen: „Wir wurden zu einem Haus gerufen, in dessen Flur ein fremder Mann schläft. Als die Beamten ihn ansprachen und ihn zum bereitstehenden Krankenwagen bringen wollten, eskalierte die Situation. Er versuchte, die Polizisten mit Tritten und Kopfstößen zu verletzen. Eine Waffe hatte er nicht.“

Die Polizisten blieben bei dem Einsatz unverletzt. Die „Allahu akbar“-Ausrufe sind im Einsatzprotokoll vermerkt. Wer der unbekannte Mann ist, steht noch nicht fest. Dazu laufen die Ermittlungen. Er wird von den Beamten derzeit auf Mitte 20 geschätzt. Der Mann im psychischen Ausnahmezustand wird in der SHG-Klinik untergebracht, wo ihm nun professionell geholfen werden kann.