Merzig: Widerliche Vorwürfe gegen einen 51 Jahre alten Mann vor dem Landgericht Saarbrücken. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm seit dem heutigen Montag vor, eine Frau und deren Tochter betäubt und nacheinander vergewaltigt zu haben. Das ist laut den Ermittlungen der Anklagebehörde passiert: Im Juli vergangenen Jahres besucht der Mann seine Bekannte in ihrem Haus in Merzig.
In einem unbemerkten Moment mixt er der Frau Valium ins Getränk, mehr als die für Erwachsene empfohlene Tageshöchstdosis. Die Frau verliert das Bewusstsein, schläft ein. In diesem Zustand vergeht sich der Mann an ihr, vergewaltigt sie. Bei einer besonders schmerzhaften Tat wacht die Frau auf, kann sich aber nicht bewegen und verliert dann wieder das Bewusstsein. Auch dem damals erst 11 Jahre alten Mädchen verabreicht der 40 Jahre ältere Mann den Wirkstoff Diazepam in einem Getränk.
Er streichelt das benommene Mädchen erst unangemessen, vergewaltigt es dann. Das Kind wird dabei wach, stellt sich aus Angst zunächst schlafend. Als es sich wegdreht, lässt der Mann von ihr ab. Schlimm: Die Tat filmt er mit seinem Handy. Soweit die bislang noch unbewiesenen Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft dem Deutschen jetzt nachweisen will. Der Vorsitzende Richter weist am ersten Verhandlungstag darauf hin, dass im Fall einer Verurteilung die Verhängung der Sicherungsverwahrung in Betracht kommt:
Der Mann ist früher schon straffällig geworden, hat wegen eines Tötungsdelikts schon einmal lange Jahre im Gefängnis verbracht. Während der Staatsanwalt die Anklage verliest, blickt der 51-Jährige immer wieder unter sich, hält sich die Hand vors Gesicht. Seine Bekannte, die ihm als Nebenklägerin gegenüber sitzt, blickt ihren mutmaßlichen Peiniger dagegen tapfer in die Augen. Ob der 51-Jährige sich im Prozess geständig äußern und damit dem betroffenen Mädchen eine Aussage ersparen wird, muss das Verfahren zeigen.