Wadgassen: An einem frühen Novembermorgen im Jahr 2021 schleicht sich jemand in die Räumlichkeiten des Döner- und Pizza-Hauses Milano in der Provinzialstraße in Wadgassen. Er verschüttet Brandbeschleuniger im Bereich einer Durchgangstür zum Rest des Gebäudes, in dem im oberen Stockwerk arglos eine Familie schläft. Auch im Bereich zweier Gasflaschen wird Brandbeschleuniger ausgeschüttet. Dann zündet der Täter den Laden an und verschwindet. Sofort kommt es zu massiver Flammenbildung. Die Schläuche an den Gasflaschen brennen durch, es sind mehrere Explosionen zu hören.
Die alarmierte Feuerwehr kann den Brand zunächst nur von außen durch das Verkaufsfenster des Lokals bekämpfen, bis jemand einen Schlüssel für die Räumlichkeiten bringt. Der Schaden am Gebäude und an der Einrichtung des Gastronomiebetriebs liegt bei knapp 100.000 Euro, in den Räumen des Milano befindet sich heute ein anderer Gastronomiebetrieb. Brandermittler der Polizei bekommen schnell heraus, dass das Feuer absichtlich gelegt worden ist. Zunächst steht der Verdacht im Raum, dass es sich hier um einen fremdenfeindlichen Anschlag handeln könnte.
Später ermittelt die Polizei aber einen anderen Tatverdächtigen, einen 41 Jahre alten Deutschen, der in der Türkei geboren ist. Am heutigen Donnerstag hat der Prozess vor dem Landgericht Saarbrücken gegen den 41-Jährigen begonnen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann mindestens zwei Jahre Haft. Um die noch zur Bewährung auszusetzen, müsse der Angeklagte schon ein Geständnis abliefern, erklärt die Richterin zu Beginn.
Vorerst äußert sich der Angeklagte zu den Vorwürfen aber nicht. Sein Verteidiger Michael Rehberger: „Mein Mandant macht von seinem Schweigerecht Gebrauch.“ Im Laufe des Tages dann doch das Geständnis. Der Grund für die Tat bleibt aber unklar. Wie angekündigt, verhängt das Gericht eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.