Saarbrücken: Am frühen Mittwochnachmittag gelingt es Zielfahndern der Landespolizeidirektion des Saarlandes, einen 21 Jahre alten syrischen Staatsbürger festzunehmen. Gegen den Mann besteht seit März ein Europäischer Haftbefehl der österreichischen Behörden. Dem Gesuchten wird eine schwere Raubstraftat vorgeworfen: Nach aktuell vorliegenden Erkenntnissen steht der Mann im Verdacht, zusammen mit zwei weiteren Mittätern am 20. Februar in Österreich einem Opfer unter Vorhalt einer Schusswaffe Fahrzeugschlüssel, Mobiltelefon und Armbanduhr geraubt zu haben. Außerdem soll er das Fahrzeug des Opfers an sich genommen haben.
In Österreich muss der Mann bei einer Verurteilung mit bis zu 15 Jahren Haft für die ihm zur Last gelegte Tat rechnen. Nach der Tat taucht der Gesuchte unter und flüchtet zunächst unerkannt ins Saarland. Nachdem sich Hinweise darauf ergeben, dass er sich bei uns aufhalten könnte, übernehmen die Zielfahnder der Landespolizeidirektion den Fall und beginnen mit intensiven Fahndungsmaßnahmen.
Die spezialisierten Beamten nutzen dabei unter anderem Maßnahmen wie das Anzapfen von Telefonen, das Ausleuchten von möglichen Kontaktpersonen wie Verwandten oder Bekannten, Standortortungen, das Verfolgen von Geldflüssen oder auch personalaufwändige Observationen. So gelingt es schließlich, den Gesuchten zu lokalisieren: Er wird in Dillingen aufgespürt, wo er offenbar einer Arbeit nachgeht. Am Mittwoch dann der Zugriff:
Im Umfeld seiner Arbeitsstelle wird der 21-Jährige festgenommen. Er leistet keinen Widerstand. Kurz darauf wird der Syrer dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt. Der erlässt einen sogenannten Abschiebehaftbefehl gegen den Mann. Der Heranwachsende wird anschließend in die Justizvollzugsanstalt auf der Saarbrücker Lerchesflur überstellt, wo er bis zu seiner Auslieferung nach Österreich in Haft verbleiben wird.