Saarbrücken/Brüssel: Aufregung am gestrigen Dienstagnachmittag in der Saarbrücker Innenstadt. Gegen 16 Uhr stürzen sich am Saarleinpfad plötzlich mehrere Personen auf einen Mann. Es handelt sich um Beamte der Zielfahndung und der Saarbrücker Sondereinheit „Fahndung/Aufklärung Straßenkriminalität“, kurz FAST. Der Mann, denn die Einsatzkräfte festnehmen, wird mit europäischem Haftbefehl gesucht. Es handelt sich um einen 32 Jahre alten Tunesier, der in Belgien lebt. Ihm wird ein versuchtes Tötungsdelikt vorgeworfen!
Demnach soll der Mann nach Überzeugung der belgischen Strafverfolgungsbehörden am 23. Juli versucht haben, seine von ihm getrennt lebende Ehefrau umzubringen. Die Frau erleidet bei dem Angriff mehrere Messerstiche, wird schwer verletzt und muss in einem Krankenhaus notoperiert werden. Glücklicherweise überlebt sie die Attacke. Der mutmaßliche Täter setzt sich nach dem Mordversuch in sein Fahrzeug und flüchtet zunächst in unbekannte Richtung.
Die belgischen Behörden nehmen die Ermittlungen auf und finden bald heraus, dass der Mann das Land verlassen hat. Die Spur nach dem 32-Jährigen führt zunächst ins benachbarte Luxemburg. Anfang August dann Hinweise, dass sich der tunesische Staatsangehörige ins Saarland abgesetzt haben könnte. Die Saar-Polizei wird informiert und setzt ihre Zielfahnder auf den Geflüchteten an. Nach umfangreichen Ermittlungen kann der Mann dann gestern im Innenstadtbereich von Saarbrücken lokalisiert werden.
In der Nähe der Saarbrücker Congresshalle schlagen die Beamten am Nachmittag schließlich zu. Am heutigen Mittwoch wird der Tunesier einem Richter am Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt, der ihm den europäischen Haftbefehl verkündet. Seitdem sitzt der Mann in der Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf der Lerchesflur und wartet dort nun auf seine Auslieferung nach Belgien.