Großrosseln „Vor allem tut es mir leid, was ich da getan habe. Ich habe das ruhige Leben von wildfremden Personen zu einem Albtraum gestaltet und ich gestehe, was mir vorgeworfen wird. Ich erinnere mich nicht an viel…“ Am heutigen Montag beginnt in Saarbrücken der Prozess gegen einen 23 Jahre alten Mann aus Polen. Ihm wird zweifacher versuchter Mord vorgeworfen.
Weil er dabei unter Alkohol und Drogen stand und auch psychische Probleme hat, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass er im Zustand verminderter Schuldfähigkeit gehandelt hat. Es passierte am 26. August letzten Jahres: Der junge Mann machte über das Wochenende mit dem Lieferwagen einer Firma aus Polen in Karlsbrunn Rast. Er trank erst den ganzen Tag über Bier und Wodka, besorgte sich dann Kokain. Hier verliert sich seine Erinnerung.
Völlig zugedröhnt lief er über das Gelände des nahegelegenen Wildparks. Hier traf er auf seine späteren Opfer: ein Pärchen, das mit seinem Hund Gassi ging. Der 23-Jährige verhielt sich zunächst unauffällig, streichelte sogar den Hund. Dann passierte er das Pärchen noch mehrfach, als die beiden die Tiere fütterten. Völlig unvermittelt holte er dann ein Messer mit einer Klinge von 15 Zentimetern raus und stach immer wieder zu! Nach Angaben von Zeugen soll er dabei immer wieder „Kurwa“, was zu Deutsch „Hure“ bedeutet, sowie den Namen einer Frau gerufen haben. Vor Gericht erklärt er, keine Frau dieses Namens zu kennen. Er gibt aber zu, ein Küchenmesser in seinem Wagen gehabt zu haben. Beide Opfer erlitten zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen.
Sie mussten im Krankenhaus notoperiert werden. Der Staatsanwalt: „Wären sie nicht behandelt worden, hätten sie nicht überlebt.“ Die Frau und der Mann treten im Prozess als Nebenkläger auf. Der Angeklagte war zunächst in Untersuchungshaft, mittlerweile sitzt er in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik. Der Prozess soll noch zwei Tage andauern.