Blieskastel: (Bildergalerie am Ende des Beitrags) Ein besorgter Anruf einer Anwohnerin aus der Sebastianstraße in Blieskastel hat einen erschütternden Fall von Animal Hoarding ans Licht gebracht. Im Hof eines Wohnhauses wurde in einem kleinen Käfig ein totes Kaninchen neben einem lebenden Kaninchen entdeckt, was die Anwohnerin dazu veranlasste, Hilfe zu suchen.
Nach einer 45-minütigen Anfahrt traf der Tiernotruf Saarland vor Ort ein und war schockiert über den Zustand der Tiere. In einem kleinen Käfig von etwa 1 m x 60 cm saß ein lebendes schwarzes Kaninchen auf einem anderen Kaninchen, das bereits im Verwesungsprozess war. Der Käfig wurde sofort geöffnet und das noch lebende Kaninchen aus seinem unhygienischen Umfeld befreit, das nur aus Kot und dem verflüssigten toten Kaninchen bestand.
Das lebende Kaninchen war komplett nass, vermutlich um den Geruch zu mindern. Da das Kaninchen aufgrund des langen Aufenthalts in der prallen Sonne dehydriert war, erhielt es sofort Wasser, das es gierig aufnahm. Eine kleine Wunde am Ohr des Kaninchens wurde gereinigt und mit Manuka Wundhonig behandelt.
Die Polizei Homburg wurde zur Amtshilfe angefordert und traf kurze Zeit später ein. Bei der Inspektion der Wohnung wurden weitere Tiere entdeckt: 15 Wellensittiche in einer größeren Voliere und zwei Nymphensittiche in einem kleineren Käfig. Angesichts des Zustands der Tiere wurden alle durch die Polizei sichergestellt. Das gerettete Kaninchen wurde auf eine Pflegestelle von Tiere in Not e.V. in Püttlingen gebracht, während die Vögel von Martin Hirsch aus Blieskastel übernommen wurden.
Gegen die Halterin und deren Betreuerin wird nun eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Die Behörden bitten alle Bürger, wachsam zu sein und bei Verdacht auf Animal Hoarding sofort die zuständigen Stellen zu informieren. Jeder kann dazu beitragen, solche tragischen Fälle zu verhindern und das Leid der Tiere zu lindern.