Erschossener Physiotherapeut und Verdächtige waren vor über zehn Jahren ein Paar

Püttlingen: Am Tag nach den tödlichen Schüssen auf einen 46 Jahre alten Mann in Püttlingen ist klar, dass es sich um eine Beziehungstat gehandelt hat. Die Polizei ermittelt wegen Mordes gegen die Frau. Das Opfer und die mutmaßliche Täterin kannten sich, waren vor mehr als zehn Jahren ein Paar. Der Physiotherapeut hatte sich mittlerweile eine neue Familie aufgebaut, war mit einer anderen Frau verheiratet und lebte als Familienvater im Landkreis Saarlouis. Die Täterin lebte zuletzt in Bexbach. Sie ist Sportschützin und war legal im Besitz der Tatwaffe, im Polizeidienst tätig oder anderweitig beruflich mit Waffen betraut ist sie nicht.

Mit der auf sie registrierten Pistole der Marke Heckler & Koch soll sie ihrem Ex gestern Abend vor dessen Physiotherapie-Praxis aufgelauert haben. Als der Mann das Wohn- und Geschäftshaus verließ, um Feierabend zu machen, feuerte die Schützin mehrere gezielte Schüsse auf ihn ab. Danach legte sie die Waffe nieder, wandte sich an Passanten und bat, die Polizei zu rufen.

Bei der Vernehmung bei der Polizei hat sie zur Tat geschwiegen. Ob Eifersucht oder ein anderes Motiv hinter der Tat steckt, ist somit noch unklar. Die verdächtige Frau soll nun im Laufe des Tages dem Haftrichter am Amtsgericht vorgeführt werden. Er muss entscheiden, ob die Frau in Untersuchungshaft kommt, im Falle von psychischen Problemen in einer geschlossenen Anstalt untergebracht wird oder, falls die Beweise gegen sie nicht ausreichen sollten, ob sie wieder freigelassen wird.

Die Leiche des Mannes wird momentan im Rechtsmedizinischen Institut an der Uniklinik Homburg obduziert. Das Ergebnis will die Polizei im Laufe des Tages bekannt geben. Die Ortsdurchfahrt von Köllerbach war auch heute Morgen wieder zeitweise im Bereich des Tatorts für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Spurensicherung musste im Hellen noch einige Ermittlungen vor Ort durchführen.