Zweibrücken: Neue Details zu dem schrecklichen Vorfall im benachbarten Zweibrücken, bei dem am Montagabend ein 40-jähriger Familienvater und Rot-Kreuz-Helfer mutmaßlich von einem 34-Jährigen erstochen wurde. Nach Angaben der Zweibrücker Staatsanwaltschaft wurde die Polizei um 23.40 Uhr über Notruf zu einer Auseinandersetzung in die Marienstraße gerufen. Als um 23.43 Uhr die ersten Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, lag das 40-jährige Opfer bereits tot vor dem Haus.
Noch am Tatort wurde ein 34-Jähriger festgenommen. Er erklärte später dem Haftrichter, in Verteidigungsabsicht mit dem 20 Zentimeter langen Schlachtermesser zugestochen zu haben. Der Mann ist bereits polizeibekannt, hat laut Staatsanwaltschaft drei Einträge im Bundeszentralregister. Und: Der Man ist Neonazi oder war es zumindest. So engagierte sich der 34-Jährige in der rechtsradikalen Gruppierung „Nationaler Widerstand Zweibrücken“.
Seinen eigenen Angaben zufolge war er dort seit 2016 nicht mehr aktiv. Allerdings soll der Zweibrücker seit dem vergangenen Jahr wieder an der Seite anderer Neonazis in Erscheinung getreten sein und das auch im Saarland. So soll er sich an einer Kundgebungstour beteiligt haben, die der „Nationale Widerstand Zweibrücken“ jedes Jahr Anfang März im Saar-Pfalz-Kreis veranstaltet.
Auch bei Aufmärschen der Partei „Die Rechte“ zum Führergeburtstag am 20. April und zum Heß-Gedenken am 17. August 2019 soll der Mann gesehen worden sein. Und auch beim letzten sogenannten „Heldengedenken am Volkstrauertag soll der 34-Jährige mit Mitgliedern des „Nationalen Widerstands Zweibrücken“auf dem Soldatenfriedhof im Zweibrücker Stadtteil Ixheim aufmarschiert sein. Die Behörden ermitteln nun weiter in dem Fall. Allerdings geht die Staatsanwaltschaft Zweibrücken nicht davon aus, dass es einen rechtsradikalen Hintergrund geben könnte.