Saarbrücken: Am 14. August gab es am Saarbrücker Flughafen eine Szene, die wohl selbst den hartgesottensten Vielfliegern die Augenbrauen hochziehen ließ. Ein Eurowings-Flug nach Mallorca startete tatsächlich ohne seine Passagiere. Die Reisenden hatten bereits in der Maschine Platz genommen, als man sie unerwartet wieder aus dem Flugzeug komplimentierte. Der Grund? Ein Unwetter über Mallorca, das angeblich den Flughafen Palma lahmgelegt hatte und für erhebliche Verspätungen sorgte.
So weit, so unspektakulär. Doch was dann geschah, dürfte die Passagiere sprachlos gemacht haben: Vom Terminal aus mussten sie mit ansehen, wie ihr Flugzeug plötzlich ohne sie abhob. Eurowings erklärte später, die Crew habe kurzfristig eine Startfreigabe erhalten. Da ein erneutes Boarding zu viel Zeit gekostet hätte, entschied man sich kurzerhand, die Maschine ohne die wartenden Passagiere auf die Reise zu schicken.
Die Fluggesellschaft verteidigte diese Entscheidung mit dem Hinweis, dass es an diesem Tag nur wenige Start- und Landezeiten gab und zahlreiche Urlauber auf Mallorca auf ihren Rückflug warteten. Der Airbus, so die Argumentation, musste schließlich noch weitere Flüge absolvieren. Hätte man den Flug nicht sofort durchgeführt, wären etwa 500 Reisende gestrandet – und die Crew hätte aufgrund überschrittener Dienstzeiten am Boden bleiben müssen.
Für die zurückgelassenen, sichtlich verwirrten Passagiere gab es nur die lapidare Mitteilung, dass ihr Flug gestrichen sei. Als Trostpflaster bot man ihnen an, ihre Reise an den darauffolgenden Tagen von Köln oder Düsseldorf aus fortzusetzen – sicherlich eine Lösung, die den enttäuschten Urlaubern die Laune nicht unbedingt gehoben haben dürfte.