Wadgassen/Völklingen: Selbst bei der Polizei erinnert sich kaum noch jemand an den Fall. Seit Jahrzehnten gibt es von Peter G. aus Völklingen, der damals 27 Jahre alt war, kein Lebenszeichen. Der Mann verschwand im September 1991 vom einen auf den anderen Tag spurlos. Seitdem kein einziges Lebenszeichen mehr. Die Polizei stellte damals Ermittlungen an, schloss auch eine Straftat nicht aus.
Aber irgendwann kam der Vermisstenfall zu den Akten. Bis vor einigen Wochen wie aus dem Nichts ein Zeuge auftauchte und der Polizei Hinweise zu dem längst vergessenen Fall gab. Die Polizei setzte eine Mordkommission mit Namen „September“ ein, die die Ermittlungen aufgrund der neuen Hinweise aufnahm. Dabei erhärtete sich ein Tatverdacht gegen drei ehemalige Bekannte des Vermissten. Aus ihrem Umfeld kam auch der Tipp, der die Ermittlungen in Gang setzte.
Nach weiteren intensiven Ermittlungen glaubt die Polizei, dass der vermisste Peter G. von den dreien gemeinschaftlich ermordet worden ist. Tatort soll nach Informationen von Breaking News Saarland ein Waldstück am Ortseingang von Wadgassen sein, das an die L 271, einen Park-and-Ride-Platz und eine Sandgrube angrenzt. Das große Waldgebiet ist durchsetzt von zahlreichen Wegen, die heute hauptsächlich von Spaziergängern genutzt werden. Nach Wadgassen hin sind alle befahrbaren Wege durch Schranken blockiert. 1991 konnte man das Waldstück jedoch problemlos mit dem Auto befahren.
Die Polizei will in den nächsten Tagen eine Suchaktion in dem Waldgebiet starten. Die Leiche zu finden hat für die Ermittler oberste Priorität. Denn ohne die sterblichen Überreste dürfte eine Überführung der drei Festgenommenen wegen Mordes schwierig werden. Und nur wegen Mordes oder Beihilfe zum Mord können die Verdächtigen überhaupt noch verurteilt werden. Andere Straftatbestände wären mittlerweile komplett verjährt.