Saarbrücken: Nach dem Brand in der Saarbrücker Sonnenberg-Klinik am gestrigen Freitagabend (wir berichteten) gibt es laut Polizei Anzeichen dafür, dass das Feuer absichtlich gelegt worden ist. Im Fokus der Ermittler steht derzeit demnach eine Patientin der psychiatrischen Klinik. Sie soll ihr Zimmer im ersten Stock eines der Klinikgebäude in Brand gesetzt haben. Zur Zahl der Verletzten gibt es ebenfalls neue Erkenntnisse. Zunächst war die Polizei von 15 Verletzten ausgegangen, die Landeshauptstadt schätzte die Verletzten am gestrigen späten Abend auf etwa 20.
Mittlerweile heißt es seitens der Klinik, dass es nur sechs Verletzte gegeben habe. Einer der Betroffenen sei eine Rettungskraft, die übrigen offenbar Patienten des Hauses. Sie alle sollen leichte Rauchgasvergiftungen davongetragen haben. Verbrennungen hat es wohl keine gegeben. Gegen 17.30 Uhr war der Feuerwehr der Brand in dem psychiatrischen Krankenhaus gemeldet worden. 100 Patienten mussten nach dem Brandausbruch evakuiert werden.
Als die ersten Helfer vor Ort eintrafen, schlugen Flammen und Rauchwolken aus einem Fenster im ersten Stock. Nach etwa 40 Minuten konnte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bringen, die Nachlöscharbeiten dauerten aber bis in die Nacht hinein. Insgesamt waren mehr als 130 Rettungskräfte im Einsatz, aus dem Regionalverband Saarbrücken und dem Landkreis Saarlouis wurden weitere Freiwillige Feuerwehren in die Landeshauptstadt alarmiert.
Sie sollten für weitere Einsatzlagen bereitstehen. Während der Löscharbeiten war die Sonnenbergstraße zeitweise für den Verkehr gesperrt. Wie hoch die angerichteten Schäden sind, ist noch immer unklar. Jedenfalls ist der Klinikbetrieb durch das Ereignis beeinträchtigt. Zum Großteil sind Patienten, die nicht in ihre Zimmer zurückkehren konnten, hausintern auf andere Gebäude verteilt worden. Vereinzelt mussten Patienten aber auch in andere Einrichtungen verlegt werden.