Saarbrücken: Einsatz für die Tierrettung der Berufsfeuerwehr am heutigen Freitagvormittag. Gegen 11.30 Uhr ist eine Spaziergängerin am Osthafen im Stadtteil St. Arnual unterwegs. Bei klirrender Kälte entdeckt die Passantin am Wegesrand ein großes Nagetier, das offensichtlich Hilfe benötigt. Bei dem Nager handelt es sich um ein sogenanntes Nutria. Die Tiere, die auch Biberratte genannt werden, stammten ursprünglich einmal aus Südamerika und wurden in früheren Zeiten zur Pelzproduktion nach Europa gebracht.
Dort entkamen immer wieder Tiere oder wurden bewusst ausgesetzt, sodass Nutrias in Deutschland seit ungefähr 1930 heimisch sind. Gewässer wie Flüsse und Seen dienen den Nagern bevorzugt als Lebensraum. Das ausgewachsene Exemplar, das die Spaziergängerin am Osthafen aufgefunden hat, weist eine blutige Verletzung am Hinterlauf auf und humpelt vor sich hin. Weil die Frau sich nicht anders zu helfen weiß, ruft sie die Saarbrücker Berufsfeuerwehr und handelt damit genau richtig.
Denn dort gibt es besonders ausgebildete Spezialisten für Tierrettungen. Die Truppe verfügt auch über ein eigenes Fahrzeug mit vielfältigen Utensilien zum Retten, Fangen und Transportieren von Wild- und Haustieren. Richard Hartmann Moritz Thimmel von der Feuerwehr sind schon wenige Minuten nach der Alarmierung vor Ort am Osthafen. Das verletzte Tier braucht offensichtlich tatsächlich Hilfe:
Es flüchtet bei der Annäherung durch die beiden Männer nicht, wie es normal wäre. Allerdings will es sich auch nicht so recht untersuchen lassen und verweigert die Zusammenarbeit. Deshalb beschließen die Retter: Der Nager muss von einem Veterinär untersucht werden. Behutsam wird das Nutria in einen Käfig gesteckt. Danach geht es im Feuerwehrauto zu einem Tierarzt zur Behandlung. Sollte das Tier erfolgreich behandelt werden, soll es auch wieder am Osthafen ausgesetzt werden, denn Nutrias sind sehr standorttreu.