Überherrn: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Die Fliegerbombe im Gewerbegebiet Häsfeld, die dort am Donnerstagvormittag entdeckt worden war, ist nun entschärft worden. Ja, entschärft, nicht gesprengt. Nachdem sich Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes den Blindgänger gestern angeschaut hatten, entschieden sie: Es ist wohl nicht möglich und auch zu gefährlich, den Zünder aus der 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg zu entfernen. Stattdessen sollte sie am Abend kontrolliert gesprengt werden. Gegen 21 Uhr war es soweit:
Das komplette Gebiet in einem Radius von einem Kilometer war evakuiert, eine sogenannte Initialladung an der Bombe angebracht. Es machte zwar bumm, allerdings weniger heftig als erhofft. Die Sprengung schlug fehl, nur die Initialladung flog in die Luft. Bis Sonnenaufgang wurden die Arbeiten eingestellt. Am heutigen Freitagmorgen dann musste zunächst einmal eine Menge Wasser aus dem Schacht gepumpt werden, in dem die Bombe gefunden worden war.
Denn um die Folgen der Sprengung zu minimieren, waren am Abend riesige Wassertanks über dem Blindgänger positioniert worden. Nachdem der Sprengkörper dann am Vormittag von Wasser und Schlamm befreit war, sollte eigentlich eine weitere, stärkere Ladung als am Vortag an der Fliegerbombe angebracht werden. Doch die Untersuchung der Experten ergab: Es müsste jetzt doch möglich sein, den Zünder ohne Explosion herauszubekommen.
Also machten sich die Kampfmittelräumer an die Arbeit. Diesmal mit Erfolg: Kurz nach 12 Uhr die Meldung, dass alles gut gegangen ist. Ohne den gefährlichen Zünder ist die Bombe nun relativ harmlos. Sie wird vom Kampfmittelräumdienst abtransportiert und später entsorgt. Anders als bei der angedachten Sprengung gestern Abend reichte nun ein kleinerer Evakuierungsradius aus. Auch die Bundesstraße musste nicht gesperrt werden.