Berlin/Saarbrücken: Am Mittwochabend kam es am Hauptstadt-Flughafen BER zu einem Zwischenfall, der jeden Flugpassagier nur noch heftig mit dem Kopf schütteln lässt. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, wurde aufgrund einer Fehlkommunikation zwischen der Tank-Crew und dem Piloten einer dänischen Airline DAT eine Turboprop-Maschine des Typs ATR 42 mit einem Übermaß an Kerosin befüllt – ganze 500 Kilogramm zu viel, was eine Überschreitung des maximalen Startgewichts von 16,7 Tonnen zur Folge hatte.
Die daraus resultierende Situation verhinderte den Abflug des Fluges DX126, der um 19.50 Uhr seine Route von Berlin nach Saarbrücken antreten sollte. Passagiere, die im Begriff standen, das Gate B 30 zu betreten, wurden mit der ungewöhnlichen Anfrage konfrontiert: nämlich Freiwillige zu finden, die bereit wären, die Hauptstadt noch eine Nacht länger zu genießen – eine Herausforderung, zumal keine sofortige Alternative für den Weiterflug am nächsten Morgen in Aussicht gestellt wurde.
Da sich erst mal keine Freiwilligen fanden, drohte der Pilot damit, eigenhändig fünf Männer auszuwählen, die nicht mitfliegen dürfen. Die Ungewissheit und die Möglichkeit dieser willkürlichen Auswahl unter den 46 Reisenden führten schließlich dazu, dass sich zunächst zwei männliche Passagiere und anschließend eine vierköpfige Familie dazu entschieden, auf den Flug zu verzichten und eine weitere Nacht in Berlin zu verbringen.
Mit einer Verzögerung von fast einer Stunde konnte die Propellermaschine schließlich die Reise fortsetzen und landete um 22.22 Uhr im Saarland. Die ungewöhnliche Begebenheit führte zu Reaktionen unter den Fluggästen, von denen einer gegenüber der Presse äußerte, noch nie zuvor so etwas erlebt zu haben – ein erneuter Beweis dafür, dass die Unvorhersehbarkeit des Reisens stets für Überraschungen gut ist.