Saarlouis: Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, plant das Ford-Werk in Saarlouis ein Abfindungsmodell ähnlich dem in Köln. Die Ankündigung wurde auf der Betriebsversammlung bekannt gegeben. Das Angebot richtet sich an Mitarbeiter ab 55 Jahren, die sich bis Ende April melden und bis Ende Juni entscheiden müssen, ob sie das Angebot annehmen wollen.
Bis zum 30. Juni 2023 können 400 Mitarbeiter das Werk verlassen, um den Personalbestand bis Ende 2023 um insgesamt 650 Stellen zu reduzieren. Eine Möglichkeit zur Umsetzung dieses Plans ist der Wechsel von Mitarbeitern nach Köln. Zusätzlich wird die tägliche Produktion in Saarlouis im absehbarer Zeit um jeweils 100 Fahrzeuge pro Schicht reduziert, was bedeutet, dass statt 800 nur noch 600 Autos am Tag gebaut werden.
Der Standort Saarlouis mit seinen rund 4.500 Mitarbeitern ist bis Mitte 2025 nur durch die Produktion des Verbrenner-Modells Ford Focus gesichert, da die neuen Elektroautos künftig in Valencia gebaut werden. Daher läuft die Suche nach Investoren.
Nach der Betriebsversammlung gab der Betriebsrat eine erfreuliche Nachricht bekannt: Ford wird den Standort Saarlouis über das Jahr 2025 hinaus fortsetzen. Diese Entscheidung wurde dank der gemeinsamen Solidarität getroffen. In einer Betriebsvereinbarung hat der Autobauer zugesagt, bis 2032 insgesamt 1000 Ford-Arbeitsplätze in Saarlouis zu erhalten. Diese Arbeitsplätze sind durch eine Beschäftigungsgarantie abgesichert.
Um sicherzustellen, dass diese Arbeitsplätze auch nach 2025 bestehen bleiben, wurden im Rahmen der Betriebsvereinbarung Maßnahmen und Initiativen vereinbart. Darüber hinaus wurde festgelegt, dass bei Bedarf Vorrang einer Investorenlösung eingeräumt wird, sofern der Investor ähnlich viele Arbeitsplätze schafft und die Ford-internen Initiativen unterstützt.