Saarbrücken: Ein schwerer Sturm hat heute im Saarland zahlreiche Schäden verursacht (wir berichteten). Jetzt zieht das Innenministerium Bilanz. Demnach registrieren Polizei und Feuerwehr bis zum Nachmittag mehr als 100 Alarmierungen. Die meisten Einsätze müssen wegen umgestürzter Bäume gefahren werden, aber auch herabfallende Äste und beschädigte Gebäude und Gegenstände halten die Einsatzkräfte in Atem.
Besonders betroffen sind die Regionen entlang der Saar sowie der Saarpfalz-Kreis. Trauriger Höhepunkt des Unwetters: In St. Ingbert wird eine Frau schwer verletzt, als ein Baum auf ihr Auto stürzt. Zudem kommt es zu Stromausfällen in mehreren Orten. Sie sind mittlerweile größtenteils behoben worden, nur im Losheimer Ortsteil Scheiden dauern Reparaturen noch an. Mehrere Bahnstrecken sind durch das Unwetter unpassierbar.
Im Namborner Ortsteil Baltersweiler kommt ein Personenzug auf offener Strecke zum Stehen, nachdem ein Baum die Oberleitung beschädigt hat. Einsatzkräfte sind zu den Passagieren vorgedrungen und kümmern sich um die Fahrgäste. Im Großrosseler Ortsteil St. Nikolaus weht eine Windböe ein großes Festzelt vom Marktplatz vor der alten Schule in eine Überlandleitung. Am Befestigungsmast einer Stromleitung auf einem Hausdach bleibt das riesige Teil schließlich hängen. Die Freiwillige Feuerwehr muss ausrücken, um sich darum zu kümmern. Auch hier ist aktuell noch der Strom weg. Mittlerweile ist der Sturm weitergezogen, die Situation auf den Straßen hat sich beruhigt.
Lediglich auf einigen Landstraßen blockieren umgestürzte Bäume noch die Fahrbnahn: etwa auf der L 235 zwischen Oberwürzbach und der Abzweigung zur L 108 sowie auf der L 347 zwischen der Abzweigung nach Berschweiler und Mettweiler. Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD) dankt den Einsatzkräften der Polizei und Feuerwehr, den Hilfsdiensten, der Integrierten Leitstelle sowie den Mitarbeitern der kommunalen Bauhöfe für ihren unermüdlichen Einsatz: „Ihr schnelles und professionelles Handeln hat Schlimmeres verhindert. Dafür gebührt Ihnen höchste Anerkennung und Respekt.“