St. Wendel: Ein Zwischenfall überschattet den Badespaß am gestrigen Samstagabend in St. Wendel. Bei Temperaturen über 30 Grad platzt das dortige Freibad aus allen Nähten, doch unter den Besuchern sind nicht nur Familien mit Kindern, Jugendliche und Senioren. Gegen 19 Uhr haben auch Randalierer ihren Spaß in der Freizeiteinrichtung, wie ein Augenzeuge berichtet: Im Bereich der Liegewiese soll es zu einer Auseinandersetzung zwischen rund 20 Jugendlichen, überwiegend männlich, gekommen sein, die dann eskaliert sei.
Es sei nicht nur zu lauten Beschimpfungen, sondern auch zu Handgreiflichkeiten gekommen. Mehrere Mädchen, die sich in dem Bereich aufgehalten hätten, sollen in Tränen ausgebrochen sein, Familien hätten sich rasch mit ihren Kindern entfernt. Die Bademeister seien völlig überfordert gewesen: „Alle auf der Wiese, nicht mehr am Becken“, beschreibt der Zeuge. Kurz darauf sei die Polizei mit zwei Streifenwagen angerückt, habe Aussagen aufgenommen und für Ruhe gesorgt. Das Badebecken sei geräumt worden, das Freibad habe vorzeitig geschlossen werden müssen, etwa eine halbe Stunde vor dem regulären Betriebsschluss. Was sagt die Polizei zu dem Vorfall? Gar nichts.
Zwar befindet sich auf allen saarländischen Polizeiinspektionen zu jeder Zeit ein Dienstgruppenleiter, der den Medien gegenüber zur Auskunft befugt und verpflichtet ist. Im Falle der Ausschreitungen im St. Wendeler Freibad will man sich allerdings nicht äußern. Die Dienststellenleitung werde den Vorfall „am Montag prüfen“ und entscheiden, „welche Informationen für die Presse freigegeben werden.“
Warum intern abgestimmt werden muss, welche Teile der Wahrheit die Öffentlichkeit erfahren darf, bleibt abzuwarten. Zu anderen, belanglosen Vorfällen hat sich die Polizeiinspektion St. Wendel bereits heute ungefragt geäußert. In saarländischen Freibädern kommt es in den warmen Monaten wegen Ausschreitungen immer wieder zu Polizeieinsätzen.