Die Europäische Union plant eine weitreichende Regelung, die das Rauchen auch in der Außengastronomie verbieten soll. Dieses Vorhaben, das Teil einer umfassenden Strategie zur Förderung des Nichtraucherschutzes ist, sorgt in der Bevölkerung und bei Gastronomen für kontroverse Diskussionen. Die EU-Kommission verfolgt das Ziel, den Anteil der Raucher in Europa bis 2040 deutlich zu senken. Dabei sollen öffentliche Bereiche, einschließlich der Außengastronomie, rauchfrei werden. Nach den bisherigen Regeln, die Rauchen in geschlossenen Räumen wie Restaurants und Büros einschränken, wäre dies ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung eines rauchfreien Europas.
Gesundheitsschutz im Fokus
Die EU-Kommission argumentiert, dass ein Rauchverbot in Außenbereichen die Belastung durch Passivrauchen verringern soll. Studien zeigen, dass auch im Freien gesundheitsschädliche Mengen an Tabakrauch eingeatmet werden können, besonders in dicht besetzten Bereichen wie Terrassen oder Biergärten. Zudem wolle man durch ein Rauchverbot das Rauchen gesellschaftlich weiter entnormalisieren und vor allem junge Menschen vom Einstieg in den Tabakkonsum abhalten. Das Vorhaben wird von Gesundheitsorganisationen begrüßt. „Ein Rauchverbot in der Außengastronomie schützt nicht nur Nichtraucher, sondern unterstützt auch Raucher dabei, ihren Konsum zu reduzieren“, erklärte ein Sprecher der Europäischen Krebsgesellschaft.
Gastronomen hingegen äußern Bedenken. Viele befürchten Umsatzeinbußen, vor allem in Ländern mit einer starken Raucherkultur. Noch steht die konkrete Ausgestaltung des Verbots aus. Denkbar wären zunächst Pilotprojekte in einzelnen Mitgliedstaaten oder ein schrittweiser Übergang. Neben Tabakprodukten sollen auch E-Zigaretten und andere Rauchalternativen unter die Regelung fallen. Die EU-Kommission will die Pläne in den kommenden Monaten mit den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament diskutieren. Sollte ein Konsens erzielt werden, könnte das Rauchverbot in der Außengastronomie bis 2026 in Kraft treten.
Die Debatte zeigt erneut den Konflikt zwischen Gesundheitsschutz und individuellen Freiheiten. Während viele das Vorhaben als Meilenstein für die öffentliche Gesundheit sehen, wird es vor allem auf die Akzeptanz bei Bürgern und Gastronomen ankommen. Die kommenden Diskussionen auf EU-Ebene werden zeigen, ob das Vorhaben realisiert werden kann.