Neunkirchen: Bei dem verheeren Brand in Neunkirchen am gestrigen Dienstag (wir berichteten) ist auch das Geburtshaus des ehemaligen DDR-Diktators Erich Honecker abgebrannt. Mit rasender Geschwindigkeit breitet sich am Abend um 20.11 Uhr ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus in der Max-Braun-Straße aus – dem Haus, in dem der ehemalige DDR-Staatsratsvorsitzende geboren worden ist. Anfangs werden in dem brennenden Haus noch zwei Kinder vermisst.
Mehrere mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Trupps dringen in das brennende Haus ein, durchkämmen es akribisch vom Keller bis unters Dach. Auf ihrer Suche finden sie keine Personen mehr in dem verrauchten und brennenden Haus. Später kann bestätigt werden: Alle Hausbewohner haben sich noch vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig ins Freie gerettet. Verletzt wird niemand. Schwarzer Rauch dringt aus einem Fenster im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses, noch mehr Rauch quillt unter dem Dach auf der Gebäuderückseite hervor.
Angezogen durch die Rauchsäule und die vielen Sirenen kommen mehrere hundert Schaulustige rund um die Max-Braun-Straße zusammen. Mit einem Großaufgebot richtet die Polizei eine Absperrung im Bereich der Einsatzstelle ein und schafft der Feuerwehr den nötigen Freiraum für ihre umfassenden Arbeiten. Von zwei Drehleitern aus nimmt die Feuerwehr die Brandbekämpfung aus luftiger Höhe auf. In der Max-Braun-Straße selbst ist die Drehleiter der Feuerwehr Neunkirchen aufgebaut.
In der angrenzenden Jägerstraße geht die Drehleiter der Feuerwehr Ottweiler an einer Gebäudelücke in Stellung. Aus über 50 Metern Entfernung richtet die Besatzung der Ottweiler Drehleiter ihren Wasserstrahl auf das brennende Haus. Bald gelingt es den Feuerwehrleuten, den Brand unter Kontrolle zu bringen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Aktuell sind zwei Mehrfamilienhäuser unbewohnbar. Insgesamt 40 Menschen müssen in Notunterkünften die Nacht verbringen. Die Brandursache ist noch unklar