Wadgassen: Nach dem schweren Verkehrsunfall unter Beteiligung eines Geisterfahrers am gestrigen Freitagabend (wir berichteten exklusiv) liegen nun neue Erkenntnisse zu den Beteiligten und dem Hergang vor. Bei dem Verursacher des Unfalls handelt es sich demnach um einen 84 Jahre alten Mann aus Völklingen. Die Polizei vermutet, dass er mit seinem silbernen 1er BMW gegen 21.40 Uhr an der Anschlussstelle Völklingen-Ost, am Kreisverkehr vor dem Globus-Baumarkt, falsch herum auf die Richtungsfahrtbahn Saarbrücken aufgefahren ist und sich dort dann in Richtung Saarlouis bewegt hat.
Leserreporter schildern, dass der Mann danach wohl an der Anschlussstelle Völklingen-Wehrden versucht haben könnte, seinen Wagen zu wenden, letztlich aber weiter falsch gefahren sei. Andere Leserreporter berichten davon, dass der Mann in hohem Tempo auf der rechten Spur der A 620 unterwegs gewesen ist. Das geht vier Minuten lang gut. Nach fast acht Kilometern kracht es in Höhe der Bist-Mündung:
Der Senior erwischt zunächst ein Fahrzeug auf der Überholspur und kracht dann etwa 100 Meter weiter frontal in einen Hyundai Kona auf der rechten Spur. Dabei wird der Geisterfahrer in seinem Wagen eingeschlossen. Die Freiwillige Feuerwehr Wadgassen muss unter anderem die Fahrertür abtrennen, um den Mann zu retten. Entgegen erster Informationen ist er nicht leicht, sondern schwer verletzt. Es besteht aber keine Lebensgefahr.
In den beiden anderen Fahrzeugen werden ein 27-jähriger Mann und zwei Frauen im Alter von 52 und 53 Jahren leicht verletzt. Die Autobahn bleibt stundenlang gesperrt, weil der Bereitschaftsdienst der Staatsanwaltschaft Saarbrücken ein Gutachten in Auftrag gibt. Erst kurz nach vier Uhr am Morgen wird die Strecke wieder freigegeben. Der 84-jährige Völklinger muss seinen Führerschein abgeben, ihn erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung.