Berlin/Saarbrücken: Die Gesundheitsminister der Bundesländer beraten am heutigen Montagnachmittag zusammen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu den zukünftigen Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus. Dabei sind nun erste Entscheidungen gefallen. So haben sich die Minister einstimmig darauf geeinigt, dass es bald Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen geben wird. Ab September soll es die dritte Spritze zur Auffrischung demnach geben.
Erhalten sollen sie Geimpfte frühestens sechs Monate nach der letzten Impfung. Auch einen weiteren Beschluss haben die Gesundheitsminister mehreren Medienberichten zufolge ohne Gegenstimmen gefasst: Es soll nun flächendeckende Impfangebote für Jugendliche und Kinder ab zwölf Jahren geben. Gerade in diesem Punkt gibt es jedoch immer wieder kontroverse Diskussionen.
Die Ständige Impfkommission (kurz Stiko), die entscheidet, welche Impfungen für welche Personengruppen empfohlen werden, hat sich heute erneut gegen eine generelle Empfehlung für Corona-Impfungen bei Minderjährigen ausgesprochen. Nach Angaben von Stiko-Chef Thomas Merten liegen aktuell noch zu wenige Daten zu den gesundheitlichen Folgen für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren vor.
Ohne die notwendige Datensicherheit will sein Gremium keine generelle Corona-Impfempfehlung für Minderjährige aussprechen. Bisher hat die Stiko nur eine Empfehlung für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen wie Fettleibigkeit oder Diabetes ausgesprochen. Die Gesundheitsminister wollen jetzt dennoch allen ab zwölf Jahren eine Impfung ermöglichen.
Schon seit Mai ist der Impfstoff von BioNTech von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Seit letzter Woche hat die europäische Behörde auch den Impfstoff von Moderna für diese Altersgruppe uneingeschränkt freigegeben.