Ensdorf: Mit einem gewaltigen Getöse ist am heutigen Sonntagmorgen der größte Teil des ehemaligen Kraftwerks in Ensdorf dem Erdboden gleichgemacht worden! In mehreren Etappen werden gegen 8 Uhr erst der Kühlturm, dann nacheinander die beiden hohen Schlote und zum Schluss ein Stahlgebäude gesprengt. Offenbar läuft alles nach Plan, die Industrieanlagen fallen der Reihe nach um in eine riesige Staubwolke. Die Vorbereitungsarbeiten zur Sprengung laufen bereits seit Monaten.
Am frühen Morgen dann wird die B 51 ab dem Bauhaus-Kreisel für den Verkehr gesperrt, kurze Zeit später dann die A 620 auf der gegenüberliegenden Saarseite. Damit soll verhindert werden, dass Verkehrsteilnehmer durch die Sprengung abgelenkt werden und es zu Unfällen kommt. Kurz vor 8 Uhr wird dann auch die Schifffahrt auf der Saar und der Bahnverkehr auf der Strecke von Saarbrücken nach Trier gesperrt. Es folgen mehrere Warnsignale. Und dann passiert… erst einmal nichts!
Es gibt eine einzelne, gewaltige Detonation, aber es scheint nichts umzufallen! Nach einer Weile geht es dann Schlag auf Schlag. Immer wieder gibt es Detonationen und eins der riesigen Gebäudeteile fällt zu Boden. Am Ende sind die übrigen Kraftwerksteile, die nun auf normale Art und Weise abgerissen werden, völlig von einer riesigen Staubwolke verhüllt. Das Spektakel zieht trotz der frühen Uhrzeit hunderte Beobachter an. Viele stehen an der B 269, am Gewerbegebiet bei Möbel Martin, im Bereich der Schleuse in Lisdorf oder bei Ikea.
Dort sind es besonders viele Beobachter, weil es seit dem frühen Morgen auch einen großen Flohmarkt dort gibt. Auch auf der Bergehalde in Ensdorf mit dem Saarpolygon beobachten viele Zaungäste das Geschehen. Je weiter die Beobachter vom Kraftwerk weg stehen, desto später hört man den Knall, nachdem man die Sprengungen schon gesehen hat. Noch Kilometer weiter sind die Detonationen zu hören, Hunde schlagen an. Wettermäßig haben die Beobachter Glück: Erst etwas später setzt der Regen ein.